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SP-Kritik an Tempo 30 in Langenzersdorf

Heute Redaktion
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Tempo 30-Regelung in Langenzersdorf sorgt für Aufregung.
Tempo 30-Regelung in Langenzersdorf sorgt für Aufregung.
Bild: Wikipedia

Seit dem 15. April gilt nun – bis auf ein paar Ausnahmen – im gesamten Ortsgebiet von Langenzersdorf (Korneuburg) Tempo 30. Die SP übt heftige Kritik.

Seit dem 15. April 2019 gilt im gesamten Ortsgebiet von Langenzersdorf die 30 km/h-Geschwindigkeitsbegrenzung. Einzige Ausnahmen sind ein paar Privat- und Wohnstraßen, die 20er-Zone vor der Volksschule und die B3 ("Heute" berichtete).

Besonders erfreut zeigt sich die VP, dass die 30 km/h-Beschränkung nach jahrelangen Bemühungen auch für die Strebersdorfer Straße erreicht werden konnte. "Der Hauptaspekt für die 30er-Zone in Langenzersdorf ist die Verkehrsberuhigung", so Vizebürgermeister Josef Waygand (VP).

Kritik an der Tempo-Verschärfung kommt von der SP Langenzersdorf: Überfallsartig und ohne jegliche Einbindung der Bevölkerung sei in der gesamten Gemeinde Langenzersdorf Tempo 30 von der VP eingeführt worden. Diese Regelung gelte auch, bis auf Ausnahme der B3, auf sämtlichen Durchzugsstraßen und sogar auf freien Landstraßen im Ortsgebiet. "Eine solche Hau-Ruck Lösung ist höchst fragwürdig", sagt Christoph Baumgärtel, stellvertretender Chef der SP in Langenzersdorf.

Und weiter: "Wir vermissen hier wie üblich jegliche Einbindung der Bevölkerung vor solch weitreichenden Entscheidungen. In Langenzersdorf leben bald 9.000 Einwohner und eine solche Maßnahme, einfach über die Köpfe der Bevölkerung hinweg zu treffen, ist ein Armutszeugnis für den ÖVP-Bürgermeister, der damit einmal mehr beweist, dass es ihm einerlei ist, was die Bevölkerung denkt oder will. Wir fordern eine Bürgerbefragung, denn die Mehrheit der Reaktionen bei unseren Bürgern ist durchaus negativ."

"Ausweitung der 30er-Zonen bringt nichts"

Schon bisher hatte Langenzersdorf viele Tempo 30-Zonen, allerdings "nur dort wo es Sinn machte", so die Sp in einer Aussendung. Die Ausrollung über das gesamte Gemeindegebiet sei eine Verschlimmbesserung des Zustandes. "Das Problem ist nicht, dass wir zu wenig 30er-Zonen hatten, sondern dass diese von den wenigsten Autofahrern befolgt werden", sagt Baumgärtel.

"Die ÖVP ist seit Jahren nicht in der Lage sich bei der Exekutive Gehör zu verschaffen und für ausreichende Geschwindigkeitskontrollen im Ortsgebiet zu sorgen. Tempo 70 von Rasern in der 30er-Zone ist schon jetzt an der - völlig unsaktionierten - Tagesordnung in Langenezersdorf. Eine Ausweitung der 30-Zonen bringt daher gar nichts. Wir brauchen keine kurzsichtigen Schnellschüsse des Bürgermeisters, sondern endlich mehr Kontrollen", zeigt sich Baumgärtel empört. (wes)