Österreich

SP: Noch steht die Ampel auf rot

Heute Redaktion
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Auf einen Vertrauensbonus seitens der ÖVP sollte der designierte SP-Chef Josef Ackerl nicht setzen. Auch wenn er und Landeshauptmann Josef Pühringer vor ihrem Treffen heute ihr korrektes Verhältnis betonen: Für den gewichtigen Vize Franz Hiesl (VP) wäre eine Fortsetzung des Haider-Kurses eine gefährliche Drohung.

Josef Ackerl ist für eine Rot-Schwarze Zusammenarbeit im Landtag. Seine Ankündigung, den Weg Erich Haiders fortzusetzen, hat jedoch für Verwunderung beim Wunschpartner gesorgt.

Es muss eine deutliche Abkehr von diesem Kurs geben, sonst wird es schwierig, sagt Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl, aber die kommenden Wochen werden ohnedies zeigen, in welche Richtung sich die SP entwicklet. Erst dann sehe man, ob es gemeinsame Schnittmengen gebe.

Landeshauptmann Josef Pühringer, der in Zeiten der Krise für eine breite Zusammenarbeit ist, lässt indes die Türe eine Spur weiter offen. Ackerl sei ein linker Sozialist - aber auch ein Pragmatiker. Ich kann nur an die Vernunft appellieren, betont Pühringer vor seinem Sondierungsgespräch mit dem neuen SP-Chef, fest steht: Die harte Konfrontation ist am Sonntag nicht gewählt worden!

Er wehre sich dagegen, die Ära Haider zu dämonisieren, entgegnet Landesrat Hermann Kepplinger, die neue Nummer zwei der SPOÖ. Die ÖVP sollte die Gründe für das getrübte Verhältnis nicht nur auf der anderen Seite suchen. Wir suchen eine korrekte Zusammenarbeit und werden versuchen, unsere Inhalte unterzubringen. Aber wir werden uns nicht unterwerfen, erklärt Kepplinger, es kann nicht sein, dass die VP den Allmachtsanspruch stellt.

Gerald Winterleitner