Als wären die Bewohner nicht schon gestraft genug. Jetzt setzt eine weitere unangenehme Folge der Flut-Katastrophe ein. Eine späte und heftige Gelsenplage.
Ökologe Bernhard Seidel schätzt im Gespräch mit "Heute", dass etwa "eine halbe Billion Gelsen" gerade im betroffenen Hochwassergebiet und darüber hinaus herumschwirren. Zur Verdeutlichung: 500.000.000.000, das sind 500 Milliarden!
"Die Überschwemmungsgelsen sind irrsinnig lästig und beißen sogar tagsüber", sagt Seidel. Die Plage wird etwa zwei Wochen lang andauern.
Wenigstens: "Sie können kaum Krankheiten übertragen." Auch wenn die Gelsen selbst einen Virus in sich tragen, sie geben ihn nicht weiter.
Doch warum kommt diese Gelsen-Flut ausgerechnet jetzt? Nach den verheerenden Überschwemmungen ist das Hochwasser nicht überall versickert. Der Grund: Viel Schlamm aus der Donau bedeckt den Boden und "versiegelt" ihn dadurch. Es kann nicht einsickern.
Genau dort haben sich die Larven zu Mücken entwickelt. Aber: Es hat länger gedauert als im warmen Frühling. Sie brauchten für ihre Entwicklung drei statt einer Woche.
Besonders schlimm betroffen ist das Machland (Ober- und Niederösterreich), das Tullnerfeld, das Gebiet östlich Wiens und auch das Eferdinger Becken in Oberösterreich.
Einzig positiver Aspekt: Jetzt im Herbst sitzen wir kaum mehr im Freien und wir tragen meist lange Ärmel – wir werden also nicht ganz so oft gestochen.