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Spanien-Krise sorgt bei Sexclubs für tote Hose

Heute Redaktion
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In den spanischen Sexclubs herrscht Flaute
In den spanischen Sexclubs herrscht Flaute
Bild: iStock (Symbolbild)

Die Krise um die Unabhängigkeit Kataloniens hat nicht nur die spanische Bevölkerung tief getroffen, auch die örtlichen Sexclubs leiden unter dem Streit.

Am 1. Oktober organisierte die katalanische Regionalregierung ein illegales Unabhängigkeitsreferendum. 90 Prozent stimmten für eine Abspaltung, das Regionalparlament erklärte damals die Unabhängigkeit. Doch die Abspaltung war verfassungswidrig.

Seit diesem Datum vergeht in Spanien fast kein Tag, an dem die Menschen nicht auf die Straßen gehen und für und wider ein unabhängiges Katalonien protestieren.

Unter dem politischen Streit leidet aber nicht nur die Bevölkerung auf beiden Seiten, sondern auch die dortigen Sexclubs. Denn durch den Zwist und die schrecklichen Bilder der Ausschreitungen in den Medien bleiben den Nachtlokalen die Kunden aus. Keiner hat mehr richtig Lust auf Vergnügen. In vielen Clubs herrscht sogar komplett tote Hose.

"Ich hoffe, dass sich das schnell ändert"

"Das ist wegen der politischen Krise. All diese Bilder werden im Ausland ausgestrahlt. Die Leute haben Angst, nach Barcelona zu kommen. Ich hoffe, dass sich das schnell ändert", sagt Juani De Lucia, die Besitzerin des Sexclubs "Bagdad".

Seit dem Unabhängigkeitsreferendum stecken die Sexclubs also in der Krise. Der Markt soll laut Insidern um bis zu 70 Prozent eingebrochen sein.

Normalerweise ein beliebter Treffpunkt von Touristen, Geschäftsleuten und Junggesellen, die sich in dem Club vergnügen wollen, zählte beispielsweise das "Bagdad" an einem Tag nur zwei Gäste.

Club soll Vergnügen sein

Für den Besitzer eine echte Katastrophe. Vor allem, da die Shows im "Bagdad" oft auf die Beteiligung des Publikums setzt. Die Gäste sollen im Club Spaß und eine gute Zeit haben. Wegen der Krise sei dies aber fast unmöglich.

"Wenn wir ein normales Land wollen, dann müssen wir auch wieder ein normales Leben führen", sagte De Lucia gegenüber einem lokalen Radio.

Juani De Lucia hofft nun, dass die Krise schnell wieder vorbei geht. Nicht nur für die Bevölkerung, sondern auch für die örtlichen Sexclubs. (wil)