Spanien plant jetzt Verbot kurzer Inlandsflüge

Mit dem Ziel, den CO2-Ausstoß im Land zu verringern, hat sich die spanische Politik auf ein Verbot von kurzen Flügen im Landesinnern geeinigt. Flüge, die über Bahnalternativen verfügen, die weniger als zweieinhalb Stunden dauern, sollen demnach abgeschafft werden. Zuerst war sogar geplant gewesen, alle Flüge mit Bahnalternativen von weniger als viereinhalb Stunden Dauer zu verbieten.

Der ursprüngliche Entwurf hätte laut einer im letzten Jahr veröffentlichten Studie jährlich bis zu 300.000 Tonnen CO2 und 50.000 Flüge eingespart. Die Gruppierung "Ecologistas en Acción" erklärte, dass elf Flugstrecken durch Zugfahrten ersetzt werden könnten, wodurch die CO2-Emissionen Spaniens um fast zehn Prozent gesenkt würden.

In Frankreich war Maßnahme bisher wenig effektiv

Bereits im Mai 2023 führte Frankreich ein offizielles Verbot von Inlandsflügen, welche mit dem Zug in weniger als zweieinhalb Stunden zurückgelegt werden können, ein. Die Maßnahme zeigte sich hier bisher als wenig effektiv, da die Zahl der tatsächlich betroffenen Flüge minimal war. Gegner befürchten, dass dies in Spanien ähnlich sein wird.

Die Oppositionsparteien Partido Popular (PP) und Vox sprachen sich gegen ein Verbot aus. Laut Vox-Vertretern würde Spanien dadurch weniger wettbewerbsfähig. Der PP-Abgeordnete Guillermo Mariscal erklärte, er halte die Initiative für ineffektiv. Demnach würde sie gemäß Angaben des Colegio Oficial de Ingenieros Aeronáuticos de España (COIAE) nur zu einer Reduzierung der Emissionen um 0,06 Prozent führen.

Schaden größer als Nutzen?

Letztes Jahr gab das COIAE eine Erklärung ab, in der es sich klar gegen den Plan aussprach. Die Maßnahme würde fast keine Auswirkungen auf die Kohlendioxidemissionen haben, monierte die Vereinigung. Das COIAE erklärte, der Schaden für die spanische Luftverkehrsbranche wäre angesichts des kleinen Nutzens viel zu groß.

Derweil ist noch unklar, wann das Verbot eingeführt wird und welche Strecken davon betroffen sein werden. Die Maßnahme muss noch mehrere Stufen durchlaufen, bevor sie vom spanischen Senat gebilligt und schließlich in Kraft gesetzt werden kann.