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Spaniens Diktator Franco wird exhumiert

Heute Redaktion
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Das Oberste Gericht Spaniens hat am 24. September 2019 die Exhumierung der sterblichen Überreste des früheren Diktators Francisco Franco genehmigt.
Das Oberste Gericht Spaniens hat am 24. September 2019 die Exhumierung der sterblichen Überreste des früheren Diktators Francisco Franco genehmigt.
Bild: picturedesk.com/APA

Die Gebeine von Spaniens Diktator Francisco Franco dürfen exhumiert werden. Sein Mausoleum war in den letzten Jahren zur Pilgerstätte für Faschisten geworden.

Die sterblichen Überreste des Diktators Francisco Franco dürfen nach einem Urteil des höchsten spanischen Gerichts umgebettet werden.

Die Richter billigten damit den Wunsch der sozialdemokratischen Regierung unter Ministerpräsident Pedro Sanchez, Francos Sarg aus der monumentalen Gruft im Tal der Gefallenen in das Familiengrab in einen Friedhof am Stadtrand von Madrid zu überführen.

Im Tal der Gefallenen in den Bergen bei Madrid sind rund 34.000 Tote aus dem spanischen Bürgerkrieg beerdigt. Die monumentale Anlage sollte nach dem Willen ihrer Erbauer vor allem an die Opfer unter den Anhängern Francos erinnern, der 1936 gegen die republikanische Regierung putschte und 1939 mit der Einnahme von Madrid siegte.

Eine Pilgerstätte für Faschisten

Die Sozialdemokraten wollen die Anlage in einen Erinnerungsort für alle Bürgerkriegsparteien verwandeln. Zudem war das Grab des ehemaligen Diktators in den letzten Jahren zur Pilgerstätte für Faschisten geworden.

Francos Angehörige wehrten sich gegen den Regierungsplan vor Gericht. Sechs Richter des Oberstes Gerichtshofes entschieden nun, dass Francos Leiche aus dem Mausoleum exhumiert werden darf, um sie dann auf einen anderen Friedhof zu bringen.

Der spanische Regierungschef Pedro Sanchez begrüßte am Dienstag das Urteil und nannte es "einen großen Sieg der spanischen Demokratie".