Österreich

Spanische Hofreitschule sucht neuen Leiter

Heute Redaktion
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In der Spanischen Hofreitschule werden die Karten neu gemischt: Der Leiter der Reitbahn geht in Pension. Skurril: Ausgerechnet jene beiden Oberbereiter, die vor bald vier Jahren von Chefin Elisabeth Gürtler dienstfrei gestellt wurden, haben sich für die Position beworben. Und ihre Chancen stehen gar nicht schlecht.

In der Spanischen Hofreitschule werden die Karten neu gemischt: Der Leiter der Reitbahn geht in Pension. Skurril: Ausgerechnet jene beiden Oberbereiter, die von Chefin Elisabeth Gürtler dienstfrei gestellt wurden, haben sich für die Position beworben. Und ihre Chancen stehen gar nicht schlecht.

Der „Leiter der Reitschule“, Ernst Bachinger (70), war beinahe 20 Jahre lang Bereiter an der Spanischen Hofreitschule. Jetzt gibt der Niederösterreicher seine Position als „Leiter der Reitschule“, die er sechs Jahre lang innehatte, ab - aus Altersgründen, wie Heute.at aus der "Spanischen" erfuhr.

Nur Profis geeignet

Bis Ende Mai soll über die Nachfolge entschieden werden. Die Nachbesetzung gilt als heikel: Immerhin stellt die Position nicht nur das Bindeglied zur Geschäftsführung dar, sondern soll auch die Bewahrung der Tradition der Hohen Schule der klassischen Reitkunst garantieren und für die Sicherung der Qualität in der Ausbildung sorgen. Aus diesem Grund wurde die Position auch nicht öffentlich ausgeschrieben, wie Heute.at erfuhr. Nur höchst erfahrene Spezialisten kommen als Leiter in Frage - also Bereiter, die die Schule und ihre Besonderheiten wie die eigene Westentasche kennen. 

Umstrittene Bewerbungen

Laut Direktor Erwin Klissenbauer haben sich mehrere Kandidaten beworben. Darunter drei Bereiter, die aktuell im Dienst der Schule stehen, sowie die beiden vor fast vier Jahren dienstfrei gestellten Oberbereiter Klaus Krzisch (63) und Johann Riegler (58). Die Chancen, dass die zwei erfahrenen Bereiter - sie dienten je fast 40 Jahre lang an der Schule -  zurückgeholt werden, stehen nicht schlecht:


Riegler gilt als höchst versiert und wird international gerne als Ankerträger beim Wissen um die klassische Reitkunst genannt. Er soll auch für die Repräsentation der Schule nach Außen hin höchst qualifiziert sein.
Krzisch, der 2006 den Titel "Erster Oberbereiter" und das "Große Goldene Verdienstkreuz um die Republik Österreich" erhielt, bevor er aus "disziplinären Gründen" aus der Schule entfernt wurde, genießt nicht nur den Ruf eines hervorragenden Bereiters, sondern hat auch Routine in organisatorischen Belangen. Wie aus dem zuständigen Ministerium zu hören ist, wurde Krzisch zudem diese Woche in einem Disziplinarverfahren von allen Vorwürfen freigesprochen.


Eine Rückkehr der beiden Oberbereiter gilt auch deswegen als höchst aussichtsreich, weil die Entscheidung schwerpunktmäßig beim Aufsichtsrat, und nicht bei der Geschäftsführung, also bei Gürtler, liegt, betonte Klissenbauer im Gespräch mit Heute.at. Damit wäre ihre Ernennung jedenfalls nicht mit einem Gesichtsverlust für die Hofreitschule verbunden.

Maria Jelenko