Wirtschaft

Spar will niemals Preise abgesprochen haben

Heute Redaktion
Teilen

Das Kartellverfahren gegen Spar ist am Montag weitergegangen. Vorstand Gerhard Drexel hat vor dem Kartellgericht betont, dass der Lebensmittelhändler nie über Regalpreise verhandelt habe. "Über Verkaufspreise reden oder Verkaufspreise absprechen, das sind zwei Paar Schuhe." Die Bundeswettbewerbsbehörde wirft Spar Preisabsprachen vor.

Das ist am Montag weitergegangen. Vorstand Gerhard Drexel hat vor dem Kartellgericht betont, dass der Lebensmittelhändler nie über Regalpreise verhandelt habe. "Über Verkaufspreise reden oder Verkaufspreise absprechen, das sind zwei Paar Schuhe." Die Bundeswettbewerbsbehörde wirft Spar Preisabsprachen vor.

Laut BWB soll Spar Endverkaufspreise für Produkte wie Milch durch Vereinbarungen und abgestimmte Verhaltensweisen direkt und indirekt festgesetzt haben. Drexel fühlte sich in einem von der BWB als Beweismittel vorgelegten "Presse"-Zeitungsartikel vom November 2013 falsch zitiert. Er habe ein Statement zu den Preisabsprache-Vorwürfen der Bundeswettbewerbsbehörde abgelesen. "Es kommt auf jedes Wort an." Drexel legte Richterin Anneliese Kodek das verlesene Statement vor.

Besprechen oder Absprechen?

Kodek wollte von Drexel wissen, was für ihn der Unterschied zwischen dem Sprechen und der Absprache von Verkaufspreisen sei. "Wir verhandeln definitiv über Einstandspreise, das muss ja erlaubt sein", betonte der Spar-Chef. Wenn die Marktpreise nach unten gehen würden, dann gebe es Verhandlungen über geringere Einstandspreise. "Sobald wir sagen, wir sprechen mit Lieferanten über Verkaufspreise, machen Medien daraus eine Absprache", kritisierte Drexel eine verkürzte Darstellung.

"Unverbindliche Preisempfehlung"

Ebenfalls falsch zitiert fühlte sich der Spar-Chef bei einer Handels-Tagung im Frühjahr 2011. Laut einem Branchenmagazin soll Drexel den Markenartikelherstellern ausgerichtet haben, "sich um die Letztverbraucherpreise mehr zu kümmern". Das Zitat bezeichnete Drexel als Gerücht, und das sei möglicherweise auf normale Spannungen zwischen Spar und den Markenartikelherstellern zurückzuführen. Bei jedem Branchenevent sage er, die Preispositionierung der Markenartikler sei in der Regel zu hoch im Vergleich zu den Eigenmarken. Wenn die Markenartikelproduzenten ihre Preise senken würden, dann könne Spar die Verkaufspreise senken. "In der Regel gibt es für jeden Markenartikel eine unverbindliche Preisempfehlung."