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Spatzen bei Andy Borg: "Leben und leben lassen"

Heute Redaktion
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Am Samstag traten die Kastelruther Spatzen zum ersten Mal nach dem Studio-Skandal live im Musikantenstadl auf. Das Lied war gut gewählt - der Titel "Leben und leben lassen" war durchaus passend. Die Spatzen leisteten sich keine groben Schnitzer, trafen aber auch auf ein überaus dankbares Publikum und einen sanftmütigen Moderator.

Am Samstag traten die Kastelruther Spatzen zum ersten Mal nach dem Studio-Skandal live im Musikantenstadl auf. Das Lied war gut gewählt - der Titel "Leben und leben lassen" war durchaus passend. Die Spatzen leisteten sich keine groben Schnitzer, trafen aber auch auf ein überaus dankbares Publikum und einen sanftmütigen Moderator.



Mit Spannung war die , den größten Skandal der über 30-jährigen Bandgeschichte verursacht. Zeitungen und andere Bands wie die Wildecker Herzbuben hatten sich auf die Spatzen eingeschossen, andere wie etwa der österreichische Produzent Christian Kolonovits hatten sie verteidigt.
Die Spatzen lieferten am Samstagabend eine solide Performance und sangen den bezeichnenden Titel "Leben und Leben lassen". Später gaben sie auch noch "Eine weiße Rose" zum Besten. Das nicht besonders kritische Musikantenstadl-Publikum war den Spatzen wohlgesonnen und beklatschte den Auftritt - Buhrufe oder Pfiffe waren nicht zu hören. Ein Mann lief während des Auftritts zur Bühne und flüsterte Sänger Norbert Rier etwas ins Ohr. Der sanftmütige Andy Borg ("Ihr seid nicht nur Menschen, ihr seid auch Musikanten") hielt den Spatzen die Hand und ließ sie in einem guten Licht erscheinen.



"Enttäuschung über Neid und Hass"

Rier äußerte sich enttäuscht über : "Wir haben in letzter Zeit wahnsinnig viel durchgemacht. Vor allem, was am meisten geschmerzt hat, ist die Enttäuschung über einen Menschen, wo man nachher gesehen hat, zu was jemand fähig sein kann, über den Neid und den Hass."



Wer eine Entschuldigung der Band erwartet hatte, wurde enttäuscht. Die Spatzen spüren offenbar genügend Rückhalt: "Aber ich muss wirklich sagen, im Gästebuch und auf Facebook, unsere ganzen Fans und Leute, die wirklich mit den Spatzen sonst nichts zu tun haben, wir haben so viel solidarische Unterstützung gekriegt. Die haben gesagt: 'Lasst euch nicht unterkriegen'", sagte Rier. "Da möchte ich mich ganz herzlich bedanken, auch bei unseren Familien, die in der letzten Zeit voll hinter uns gestanden sind und ich glaube, wir werden uns nicht unterkriegen lassen."



Sänger Rier: "Haben nichts schlechtes getan"

Neben Widemair sind Rier auch die Zeitungen, die darüber berichteten, ein Dorn im Auge. "Ich hoffe, dass das auch die Medien endlich einsehen und uns in der Hinsicht endlich in Ruhe lassen. Wir sind auch Menschen und haben sicherlich nichts schlechtes getan. Wie schon gesagt, so ist das Leben, aber es geht weiter."



Ex-Musikantenstadl-Moderator Karl Moik sprach mit der "Bild am Sonntag" über die Performance: "Der Auftritt war tadellos. 99 Prozent der Zuschauer hätten nicht gemerkt, dass der Auftritt live war, wenn es nicht vorher gesagt worden wäre."