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Spatzen-Geständnis: Seit 1987 nicht selbst gespielt

Heute Redaktion
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Jetzt verteidigen sich die Kastelruther Spatzen, nachdem bekannt wurde, dass sie auf ihren CD's die Instrumente gar nicht selbst spielen. Doch richtige Argumente liefern die Südtiroler nicht.

Jetzt verteidigen sich die Kastelruther Spatzen, nachdem bekannt wurde, dass sie auf ihren CD's die Instrumente gar nicht selbst spielen. Doch richtige Argumente liefern die Südtiroler nicht.

Mit einem Auftritt im "Musikantenstadl" wollten sie am Samstag nach Bekanntwerden des Skandals den Gegenbeweis antreten. Die Spatzen verzichteten bewusst auf das oft übliche Playback in diesen Shows und spielte tatsächlich live. Den Fans und Moderator Andy Borg, der für die Volksmusikgiganten Anwalt und PR-Manager in Personalunion mimte gefiels. Kritische Stimmen passen ja auch nicht in die "heile Welt" der Folklore ().

Die Kritik ließen die Musiker auch im "Bild"-Interview nach ihrem Auftritt von sich abprallen. "Wir haben nie etwas vorgegaukelt. In jedem CD-Booklet sind die Studiomusiker angeführt", redete sich Keyboarder Albin Gross auf das Kleingedruckte aus. "Am Anfang haben ausschließlich wir die Musik gemacht. Auf unserer ersten Platte saß ich sogar noch selbst am Schlagzeug", ergänzte Sänger Norbert Rier.

Geständnis: Seit 1987 Studiomusiker am Werk

Als der Erfolgslauf begann, produzierten die Spatzen Alben am laufenden Band - oft zwei pro Jahr! Kein Wunder, dass man das alleine kaum noch stemmen kann, wenn man gleichzeitig tourt. Gross gestand: "Ab dem fünften Album, als unsere Musik in Richtung Schlagermelodien ging, haben nicht mehr wir gespielt, sondern nur die engagierten Studiomusiker."

Dieses fünfte Album mit dem schönen Titel "Servus Südtirol" erschien übrigens 1987. Alle weiteren 29 Alben wurden also mit tatkräftiger Mithilfe von Studiomusikern produziert, deren Namen aber eh im Booklet erwähnt werden.