"Kopf spielt nicht mit"

Spaziergang mit Hund, dann trat Kitzbühel-Sieger zurück

Kitzbühel-Sieger Josef "Pepi" Ferstl erklärte seinen Rücktritt. Nun erzählt der Deutsche, wie es zu der Entscheidung gekommen ist.

Sport Heute
Spaziergang mit Hund, dann trat Kitzbühel-Sieger zurück
Josef Ferstl
gepa

Ferstl verlässt die Weltcup-Bühne mit einem Kracher. Der Deutsche feierte in Kitzbühel eine wilde "Oben ohne"-Party. "Das war Spontanität mit Freunden. Es hat sich so ergeben und ist ein bisschen länger geworden. Ein legendärer und großer Abend in Kitzbühel", lacht er bei Servus TV.

Im Hangar 7 erzählt Ferstl, wie es zu seinem Weltcup-Rücktritt kam: "In der ersten Abfahrt habe ich alles reingehängt und wurde nur 15. Es war sehr eng, aber ich habe alles gegeben und war nur 15., am nächsten Tag dasselbe – alles gegeben und nur 25. In der nächsten Woche auf Gefühl einfach nur runtergefahren, weil es keine gute Sicht gab. Dann habe ich die Jungen gesehen und hab mir gedacht, so will ich auch fahren. In Wengen bin ich auch wieder einfach nur runtergefahren und hatte fünf Sekunden Rückstand. Da habe ich mich gefragt, was ich da eigentlich mache. In Kitzbühel genauso. Die Strecke liebe ich, aber es fehlte die Konsequenz."

"Dann bin ich nachhause gefahren, habe mich mit einem Kaffee zu meiner Frau gesetzt und gesagt, ich glaube, ich schaff es nicht mehr. Dann war ich mit dem Hund spazieren und hab einfach entschieden, das war es. Es hat gut getan und bin nun mit mir im Reinen", so der Kitzbühel-Sieger von 2019.

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Die wilden Stürze im Ski-Zirkus trugen zur Entscheidung bei: "Der Kopf spielt bei mir nicht mehr mit. Ich will dieses Risiko nicht mehr eingehen. Das Feuer ist nicht mehr, wie es schon einmal war. Stürze von Pinturault und Aleks Kilde sind schwer für mich. Sie sind Freunde. Das auszublenden und mich zu motivieren war mir nicht mehr möglich."

"Jeder weiß, worauf er sich einlässt. Das fuhr auch bei mir immer mit und war nie ein Thema. Das lässt man nicht heran. Bei mir war es jetzt ein schleichender Prozess, dass ich festgestellt habe, dass es nicht mehr ging", gibt Ferstl zu.

Der 35-Jährige möchte nicht ganz aus dem Weltcup verschwinden: "Ich möchte dem Skisport schon erhalten bleiben. Es wird Gespräche geben und ich hoffe, dass ich das nutzen könnte. Ich habe den Skisport immer noch im Herzen."

red
Akt.