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SPD-Chef Schulz gesteht: Ich war Alkoholiker

Heute Redaktion
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Am 24. September will Martin Schulz (SPD) Angela Merkel (CDU) vom Thron stoßen. Nun überrascht eine neue Bio: "Ich trank, was ich kriegen konnte"

Er soll die SPD aus dem Tal der Tränen holen. Mit 100 Prozent Zustimmung wurde Martin Schulz vor wenigen Wochen zum Kanzlerkandidaten der SPD gewählt. Am 24. September tritt er gegen Angela Merkel an, und hofft auf ein Wunder.

Sechs Monate vor der Wahl liegt eine neue Biographie (Martin Schulz: "Der Kandidat", Herder) über Martin Schulz vor. Die deutsche "Bild" zitiert heute daraus. Überraschend: das Alkohol-Geständnis des 61-Jährigen. Nachdem er die Schule abgebrochen hat und auch die Sportlerkarriere in die Binsen geht, greift er zur Flasche.

Im Sportverein von Schulz wird, wie in vielen Klubs, nach dem Match einer gehoben. Die meisten wissen, wann Schluss ist, er nicht. Mit 19 wird ihn eine schwere Verletzung zurück, er gleitet immer mehr ab. Dann hat er eine Räumungsklage in der Post...

"Das Schlimmste für mich war", zitiert "Bild" Martin Schulz aus der Bio, "wenn ich morgens aufgewacht bin mit dem Gefühl wieder versagt zu haben. Ich habe damals getrunken, was ich kriegen konnte. Man nimmt sich täglich vor, es besser zu machen, aber schafft es am nächsten Tag nicht. Das ist ein deprimierendes Gefühl. Solche Prozesse brechen dir langsam das Rückgrat".

Schulz will sich umbringen, seine Freunde haben ihn verlassen, er ist schwer verschuldet. "Es ging nix mehr", in dieser Nacht wollte ich Schluss machen", sagt er 2013 dem "Spiegel". Schulz ruft seinen Bruder Erwin an, er ist Arzt, erkennt den Ernst der Lage. Er steckt Martin in eine Entzugsanstalt, rettet ihm so das Leben.

"Ich hab einfach aufgehört", sagt Schulz heute. In seiner Heimatstadt Würselen sind seine Probleme allgemein bekannt,. Trotzdem wird er sieben Jahre nach dem Zusammenbruch zum Bürgermeister gewählt. Beginn einer politischen Karriere. Wohin führt sie? (cnn)