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SPD-Politiker Steinbrück: 80 Nebenjobs in 3 Jahren

Heute Redaktion
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Bild: Friso Gentsch (dpa)

Einem Zeitungsbericht zufolge hat SPD-Spitzenkandidat Peer Steinbrück seit 2009 mehr als 80 Nebentätigkeiten mit einem Honorar von über 7000 Euro angemeldet. Darunter fallen auch mehrere Honorare für Vorträge in fünfstelliger Höhe. Steinbrück soll auf diese Weise mehrere Hunderttausend Euro verdient haben. Der Politiker bezeichnete die Kritik an seinen Vorträgen in Geldinstituten als "absurd" und "dämlich".

Einem Zeitungsbericht zufolge hat SPD-Spitzenkandidat Peer Steinbrück seit 2009 mehr als 80 Nebentätigkeiten mit einem Honorar von über 7000 Euro angemeldet. Darunter fallen auch mehrere Honorare für Vorträge in fünfstelliger Höhe. Steinbrück soll auf diese Weise mehrere Hunderttausend Euro verdient haben. Der Politiker bezeichnete die Kritik an seinen Vorträgen in Geldinstituten als "absurd" und "dämlich".

Der hat nach Recherchen der "Welt am Sonntag" für mehrere Vorträge seit Herbst 2009 fünfstellige Beträge erhalten. In mindestens zwei Fällen habe das Nettohonorar bei 20.000 Euro oder geringfügig darüber gelegen, berichtet das Blatt.

Für vier weitere Engagements habe Steinbrück zwischen 10.000 und 15.000 Euro erhalten. Die Kommunikationsagentur Brunswick habe dem Baukonzern Bilfinger zudem 20.000 Euro plus Mehrwertsteuer für ein Steinbrück-Interview für den Geschäftsbericht 2010 in Rechnung gestellt. Davon soll der SPD-Politiker dem Bericht zufolge den größeren Anteil erhalten haben.

Massive Kritik von CSU und Linken

Nun muss sich Steinbrück massive Kritik gefallen lassen. CSU-Generalsekretär Alexander Dobrint meinte unlängst, es könne der Eindruck entstehen, als sei der Politiker der "Liebling der Spekulanten". Denn manche der Vorträge hielt der SPD-Spitzenkandidat in Geldinstituten. Ins selbe Horn stieß auch Katja Kipping, Chefin der Linken. "Politisch, was die Inhalte angeht, steht zu befürchten, dass der Kandidat die SPD zum Appendix der Lobbyisten macht, von denen er enorme Honorare für Vorträge und Interviews bekommen hat", sagte sie der Zeitung "Die Welt".

Steinbrück hat die Nebentätigkeiten seit der Bundestagswahl 2009 bei der Parlamentsverwaltung angemeldet. Er hat sich nach massivem öffentlichen Druck dazu bereit erklärt, innerhalb der nächsten drei Wochen Auftraggeber, Ort und Thema jedes einzelnen Vortrages ebenso bekannt zu geben wie das durchschnittliche Honorar.

Steinbrück: "Bin kein Knecht des Kapitals"

Die harsche Kritik an seinen Vorträgen vor Bankern bezeichnete Steinbrück als "absurd" und "dämlich". Die Teilnehmer würden bestätigen können, "dass ich alles andere als ein Knecht des Kapitals gewesen bin", sagte der frühere Finanzminister im "Deutschlandfunk".