Welt

SPD wählt Schulz mit 100% zum Parteichef

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Reuters

100 Prozent Zustimmung - solche Zahlen kennt man eigentlich nur aus Diktaturen. Doch tatsächlich erhielt der deutsche Sozialdemokrat Martin Schulz so viele Stimmen von seiner Partei. Er ist damit der neue Vorsitzende und gleichzeitig Kanzler-Kandidat.

Von 608 abgegebenen Stimmzetteln waren drei ungültig, alle anderen hatten für Schulz gestimmt. "Dieses Ergebnis ist der Auftakt zur Eroberung des Kanzleramts. Deshalb nehme ich die Wahl an", sagte der sichtlich bewegte 61-Jährige. 

Der bisherige Rekord innerhalb der SPD bei einer Wahl zum Vorsitzenden stammt aus dem Jahr 1948, als Kurt Schumacher 99,71 Prozent der Stimmen erhielt. Zum Vergleich: Heinz-Christian Strache hatte Anfang März 98,7 Prozent der Stimmen der FPÖ erhalten, Christian Kern 96,84 Prozent bei der SPÖ-internen Wahl.

Schulz nutzte die Gelegenheit für Attacken auf die rechte AfD, die er als "Schande für die Bundesrepublik" bezeichnete, und US-Präsident Donald Trump: "Wer die freie Berichterstattung als Lügenpresse bezeichnet, wer selektiv mit den Medien umgeht, legt die Axt an die Wurzeln der Demokratie." Dabei sei es egal, ob derjenige "Präsident der Vereinigten Staaten ist oder ob er in einer Pegida-Demonstration mitläuft."