Kärnten

Spektakuläre Rettung – Hubschrauber "landet" auf Fluss

Ein 65-Jähriger verunfallte in der hochwasserführenden, eiskalten Drau. Erst ein knapp über dem Wasser schwebender Hubschrauber konnte ihn retten.

Leo Stempfl
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Im Bild: Die stark angeschwollene Drau bei Klebach (Bezirk Spittal/Drau) am 29. Oktober.
Im Bild: Die stark angeschwollene Drau bei Klebach (Bezirk Spittal/Drau) am 29. Oktober.
(Bild: picturedesk.com)

Mittwochmittag kam es zu einer dramatischen Rettungsaktion im Bezirk Spittal an der Drau (Kärnten). Ein 65-jähriger Kajak-Fahrer fuhr von Oberdrauburg ausgehend in Richtung Spittal/Drau. Vermutlich auf Höhe der Ortschaft Greifenburg kenterte er, konnte sich allerdings an seinem Kajak festklammern.

Verletzt wurde er dabei nicht, doch die Drau führt aktuell Hochwasser. Zur reißenden Strömung kommt eine Wassertemperatur von eisigen acht Grad. Er konnte sich deswegen nicht ans Ufer retten. Um 12.51 wurden von Zeugen die Einsatzkräfte alarmiert.

Erster Versuch

Schnell war eine Polizeistreife zur Stelle, die einen Rettungsversuch mittels Fangleine unternahm. Diese konnte der 65-Jährige zwar ergreifen, aufgrund seiner fortgeschrittenen Erschöpfung konnte er sich daran allerdings nicht mehr festhalten.

Unmittelbar danach traf der Polizeihubschrauber Libelle Kärnten mit Pilot Klaus Jäger und Flugretter Michael Bachlechner ein. Auf Höhe der Ortschaft Fellbach entdeckten sie den Verunglückten und positionierten sich etwas flussabwärts knapp über der Wasseroberfläche schwebend.

Riskantes Manöver

Flugretter Bachlechner hockte sich auf die Kufe des Hubschraubers und konnte der 65-Jährigen an seiner Rettungsweste erfassen und festhalten. Im Schwebeflug wurden beide an das Ufer gebracht und von weiteren Rettungskräften in Empfang genommen. 

Nach der medizinischen Erstversorgung wurde der stark unterkühlte Kajak-Fahrer mit 21 Grad Körpertemperatur ins Klinikum Klagenfurt eingeliefert, wo er stationär aufgenommen wurde. Im Einsatz standen darüber hinaus die Freiwilligen Feuerwehren Steinfeld, Kleblach und Radlach mit fünf Fahrzeugen, einem Boot und 30 Mann.

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