Formel 1

Spielberg-Streckenposten kontern Sainz-Kritik

Carlos Sainz sorgte beim Großen Preis von Österreich für eine Schrecksekunde. Der Motor seines Ferrari ging hoch, es kam zu einem Feuer.

Heute Redaktion
Die Streckenposten löschen den Brand am Ferrari von Carlos Sainz.
Die Streckenposten löschen den Brand am Ferrari von Carlos Sainz.
Imago Images

Der Spanier war gerade drauf und dran, Red-Bull-Ass Max Verstappen in Runde 58 zu überholen, als es zu einem Motorschaden an seinem Ferrari-Boliden kam. Nach dem Motor-Platzer auf der Geraden hin zur Kurve drei rollte Sainz aus, während im Heck des Autos ein Feuer ausbrach. Die Streckenposten griffen erst nach einigem Zögern ein, deshalb kritisierte der Ferrari-Star die Marshalls am Red Bull Ring.

"Irgendwann war so viel Feuer da, dass ich mich wirklich beeilen und selbst rausspringen musste", erzählte Sainz nach dem Rennen. Ein Streckenposten musste noch einen Keil holen, um das Auto auf dem abschüssigen Stück zum Stillstand zu bringen. Derweil kam jedoch kein zweiter Marshall zur Hilfe, um das Feuer zu löschen. "Das ist definitiv etwas, das wir uns anschauen müssen, dass wir einiges schneller tun hätten können, denn es war keine einfache Situation", so Sainz.

Der sichtlich nervöse Spanier sprang selbst aus seinem rollenden Boliden. Der Ferrari wurde schließlich von der Bande gestoppt, das Feuer konnte dann gelöscht werden.

Löschfahrzeug angefordert

Die Sicherheitsstaffel von von Spielberg konterte nun die Kritik des Ferrari-Stars, erklärte ihr Vorgehen in einer Stellungnahme, die von "Formel Austria" am Freitag verbreitet wurde. "Nach dem schrecklichen Unfall von Jules Bianchi 2014 wurden die Regeln der FIA bezüglich Bergungen und Interventionen auf der Rennstrecke drastisch verschärft. Ein Eingreifen ist nur nach Anweisung aus der Race Control erlaubt", hieß es in der Stellungnahme.

1/22
Gehe zur Galerie
    Grand Prix von Spielberg: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    Grand Prix von Spielberg: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    James Moy / PA / picturedesk.com

    Die Streckenposten hätten darüber hinaus die betreffende Stelle nicht einsehen können, seien erst per Funk informiert worden. Die Streckenposten seien zunächst mit einem Feuerlöscher angerückt, hätten dann aber entschieden, ein Löschfahrzeug anzufordern. "Diese Entscheidung musste binnen Sekunden getroffen werden und war im Nachhinein betrachtet absolut richtig", hieß es weiter. So sei auch zu erklären, dass in TV-Bildern zu sehen ist, wie ein Marshall seinen Feuerlöscher abstellt und in eine andere Richtung läuft.

    "Sainz wurde nervös"

    "Ein weiteres Problem war, dass Sainz verständlicherweise im Fahrzeug nervös wurde und zu früh von der Bremse ging. Der Keil musste unter das rollende Fahrzeug geschoben werden, was das Ganze natürlich äußerst schwierig machte. Durch den Widerstand des Keils lenkte das Fahrzeug jedoch ein und blieb an der Leitschiene stehen", erklärte die Sicherheitsstaffel und nahm auch Sainz selbst in die Pflicht.

    Gleichzeitig wurde festgehalten, dass man stets Dinge finde, "die zu verbessern sind. Wir werden diese auch intern besprechen und gemeinsam mit unseren Leuten diskutieren." Allerdings hätten die Marshalls "im Großen und Ganzen gut reagiert. Wir hatten nach weniger als 30 Sekunden ein Löschfahrzeug vor Ort, mit diesem wir einen sich schnell ausbreitenden Brand unter Kontrolle gebracht hätten", hieß es weiter. Der Brand war jedoch durch einen einfachen Feuerlöscher zuvor gelöscht worden.