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Spieler für neues Stadion: "Wenn Polen das schafft..."

Heute Redaktion
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Aleksandar Dragovic
Aleksandar Dragovic
Bild: GEPA-pictures.com

Was vier Jahre für einen Unterschied ausmachen können. In Österreich tobt nur elf Jahre nach dem EM-Finale im Ernst-Happel-Stadion die Diskussion um eine neue National-Arena. Im Gegensatz zu Polen, Gastgeber der EM-Endrunde 2012, wo eines der modernsten Stadien Europas steht.

Beim 0:0-Remis des ÖFB-Teams in der EM-Qualifikationsgruppe G gegen Polen bekamen auch die ÖFB-Kicker große Augen. Das Schmuckkästchen der polnischen Hauptstadt spielt alle Stückerl, währen die Unzufriedenheit mit dem in die Jahre gekommenen Prater-Oval wächst.

Das Narodowy-Stadion in Warschau bietet 58.000 Zuschauern Platz, ist eine hochmoderne, reine Fußball-Arena mit verschließbarem Dach. Die Errichtung kostete 465 Millionen Euro. Für Österreichs Teamkicker wie eine andere Welt.

"Überragend. Man muss den Hut ziehen. Wenn ich dann höre, warum für fünf Spiele in Wien für ein Stadion Geld ausgegeben werden soll, muss ich den Kopf schütteln. Wenn das Polen schafft, wenn auch Mazedonien ein Trainingszentrum hat", zeigte sich Abwehrchef Aleksandar Dragovic beeindruckt.

"Wir sind meilenweit entfernt von einem Stadion. Ich werde es wahrscheinlich auch nicht mehr erleben. Aber ich hoffe, dass es unsere Jungen noch erleben werden", so der 28-Jährige weiter.

Ähnlich sieht es auch Kapitän Julian Baumgartlinger. "Ich bin seit zehn Jahren im Nationalteam dabei, und das Thema ist fast seit Anfang an immer präsent. Es wäre wünschenswert, wenn bei der Infrastruktur etwas passiert. Zum Beispiel für das Nachwuchs-Nationalteam."

"Wir brauchen nicht darüber diskutieren, wie geil das ist, vor 60.000 begeisterten Fußball-Fans zu spielen. Genau dafür spielen wir alle Fußball. Das ist eine super Atmosphäre", so Konrad Laimer.

Im Oktober kehrt das ÖFB-Team jedenfalls ins Happel-Oval zurück, empfängt Andi Herzogs israelische Nationalmannschaft. Da hofft Laimer auf eine ähnliche Fan-Unterstützung, wie sie die Polen hatten. "Das können die zwei Prozent in einem Spiel sein, die entscheiden, ob man gewinnt oder nicht."

Einig sind sich jedenfalls alle: Österreich braucht ein Stadion, das dem europäischen Standard entspricht. Finalspiele in Champions League und Europa League sind im Happel-Oval illusorisch. Auch als Spielort der paneuropäischen EM 2020 kam das altehrwürdige Stadion in Wien nicht infrage.