Sohn ein- und ausgewechselt

Spielervater attackiert Ex-Salzburg-Trainer mit Schirm

Zürich gewinnt die erste Cuprunde gegen Zug mit 2:0. Mehr zu reden als das Sportliche geben wilde Szenen nach der Auswechslung von Labinot Bajrami.
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19.08.2024, 17:30
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Große Aufregung um einen ehemaligen Salzburg-Trainer! In der Schlussphase des Schweizer Cup-Duells zwischen Zug und dem FC Zürich (0:2) kommt es nach der Auswechslung von Labinot Bajrami zu wilden Szenen. Der 19-Jährige wird von FCZ-Trainer Ricardo Moniz bloß 18 Minuten nach seiner Einwechslung wieder runtergenommen. Zu viel für Bajramis Vater, der komplett die Nerven verliert.

Der Spielervater geigt Moniz die Meinung, ist offensichtlich nicht einverstanden mit der vorzeitigen Auswechslung seines Sohnes. Mehr als das: Er schmeißt sogar einen Regenschirm in Richtung des Zürcher Trainers. Die Lage beruhigt sich erst, nachdem Schiedsrichter Fedayi San das Spiel unterbricht und sogar FCZ-Präsident Ancillo Canepa schlichtend eingreift.

Ricardo Moniz

Der Niederländer war zwischen 2011 und 2012 Cheftrainer von Red Bull Salzburg. Mit den "Bullen" gewann er einen österreichischen Meistertitel, wies nach 65 Pflichtspielen einen Punkteschnitt von 1,97 auf.

Zuvor war der inzwischen 60-Jährige im Red-Bull-Imperium bereits bei Salzburg, Leipzig Ghana und New York als Akademie-Leiter engagiert gewesen.

Bajrami reagiert mit Widerworten auf Auswechslung

Wie der FCZ nach dem Spiel aufklärte, hatte die Auswechslung Bajramis aber nichts mit seiner Leistung zu tun. Bajrami sei ausgewechselt worden, weil er eine Anweisung des Trainers mit einem "Schlötterlig", also frechen Widerworten quittiert habe. Nach den Worten von Moniz soll der 19-Jährige offenbar mit einem abschätzigen "Fuck off" reagiert haben.

"So etwas habe ich noch nie erlebt. Das ist ein absoluter Tiefpunkt", meinte Ricardo Moniz zu den Szenen in Zug gegenüber SRF. Wenn Spieler auf Traineranweisungen so reagieren würden, dann gehe das zu weit, sagt der 60-Jährige. "So etwas akzeptiere ich nicht", sagt der FCZ-Coach. Er wolle nun auch für sich selbst Konsequenzen ziehen und das Ganze mit seiner Familie besprechen. "Das ist eine traurige Geschichte, so geht das nicht", hält Moniz fest.

Am späten Sonntagabend kommentierte der FCZ dann in einer Medienmitteilung nochmals die Geschehnisse von Zug. Das Ganze sei eine "unwürdige Szene" gewesen. Der Schirmwurf habe Moniz "nur knapp verpasst". "Wir verurteilen diese Aktion aufs Schärfste und werden uns gemeinsam mit Ricardo Moniz rechtliche Schritte vorbehalten", heißt es im Communique weiter. Dem FCZ sei es dazu ein Anliegen darauf hinzuweisen, dass dem Gastgeber Zug 94 keine organisatorischen Verfehlungen vorgeworfen werden können.

Moniz schon zum dritten Mal mit der Höchststrafe

Dass Trainer Ricardo Moniz knallhart durchgreifen kann, bewies er in der noch jungen Saison bereits mehrfach. Schon im ersten Saisonspiel in Yverdon nahm er Neuzugang Doron Leidner (Ex-Austrianer) zur Pause runter, nachdem er ihn zuvor erst in der 26. Minute eingewechselt hatte. Dasselbe Spiel gabs beim blutleeren Auftritt in der Conference-League-Quali gegen Vitoria Guimaraes, als der Niederländer Angreifer Jonathan Okita ein- und wieder auswechselte.

"Ein Spieler, der erst wegwill. Wir geben ihm dann die Chance, weil wir seine Qualität sehen – und dann wirst du so von ihm verarscht! Wer keine Lernbereitschaft zeigt, fliegt aus dem Kader", meinte Moniz damals nach der Auswechslung Okitas gegenüber "Blick". Hinterher bekam er Rückendeckung von Präsident Canepa, der meinte, er hätte es noch drastischer formuliert.

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