Oberösterreich

Spielzeughund in Test fast so laut wie Presslufthammer

Kinderspielzeug kann elterliche Ohren strapazieren. Wie laut und sogar gesundheitsschädigend sie aber für Kinderohren sind, hat die AK OÖ getestet. 

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Kinderspielzeug kann Kinderohren dauerhaft schädigen. (Symbolbild).
Kinderspielzeug kann Kinderohren dauerhaft schädigen. (Symbolbild).
Getty Images/iStockphoto

Der Konsumentenschutz der Arbeiterkammer OÖ hat es wieder getan: nämlich getestet. Diesmal wurde quasi das Kinderzimmer unserer Kleinsten unter die Luppe genommen. Im Test: "lärmende Spielsachen" wie Autos mit Motorengeräuschen und sprechende Kuscheltiere.

13 Spielsachen getestet

Denn für uns Erwachsene können die "Krachmacher" auf Dauer ziemlich nervig sein. Wie aber wirkt sich das auf die Ohren von noch heranwachsenden aus? Die AK OÖ hat sich das angeschaut. Geprüft wurden 13 Spielsachen unter „Kinderzimmerbedingungen“ bei einem Abstand von einem halben Meter.

Das Ergebnis: Bei elf Produkten wurden über 80 Dezibel gemessen. Ein laufender Hundewelpe für Kinder ab drei Jahren wies den Höchstwert von 89,7 Dezibel auf. 

Zum Vergleich: Ein Presslufthammer in einem Meter Entfernung hat etwa 100 Dezibel!

Außerdem konnte nur bei sieben Spielwaren die Lautstärke leiser gedreht werden.

Grenzwerte: das wäre erlaubt 

Für Kinderspielzeug sind die Sicherheitsnormen sehr differenziert und abhängig von der Art des Spielzeugs und der Dauer der Schallemission. Generell gilt: Bei „ohrnahem“ Spielzeug, das nach jeder Aktivierung länger als 30 Sekunden Schall emittiert, darf der Grenzwert von 60 Dezibel nicht überschritten werden.

Bei Tisch- oder Bodenspielzeug, das typischerweise zwischen 5 und 30 Sekunden Schall emittiert, liegt der Grenzwert bei 85 Dezibel. Bei handgehaltenem Spielzeug, mit weniger als 5 Sekunden Schallemission, sind 90 Dezibel das Maximum.

So stufen die Konsumentenschützer das Ergebnis ein

"Was von Erwachsenen, die meist einen größeren Abstand zur Lärmquelle haben, als störend wahrgenommen wird, stellt grundsätzlich eine Belastung dar und es besteht die Gefahr, das Gehör der Kinder dauerhaft zu schädigen. Experten gehen zwar davon aus, dass Belastungen unter 80 Dezibel keine bleibenden Schäden hinterlassen, jedoch gibt es dafür keine gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse. Nicht nur die Intensität, sondern auch die Dauer der Lärmbelastung ist wesentlich."

Tipps beim Spielzeugkauf

Die AK empfiehlt schon beim Kauf die Spielsachen am eigenen Ohr daraufhin zu testen wie laut sie sind. Ein kurz angespielter Ton mag gerade noch erträglich erscheinen. Die Kinder nutzen das Spielzeug aber oft stundenlang, das gilt es zu bedenken. "Empfinden Sie es als zu laut, sollten Sie den Krachmacher gar nicht kaufen!", raten die Konsumentenschützer.