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Spionage-Posse um russisches Konsulat in USA

Heute Redaktion
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Russland muss sein Konsulat in San Francisco schließen. Am Samstag wurde die Feuerwehr gerufen, weil dichter schwarzer Rauch aus dem Gebäude aufstieg.

Am Donnerstag ordnete die US-Regierung an, dass Russland sein Generalkonsulat in San Francisco sowie zwei Ableger in Washington und New York schließen muss.

Am Freitag stieg vom Konsulatsgebäude mysteriöser schwarzer Rauch auf. Die Feuerwehr rückte an, wurden vom Konsulatspersonal allerdings wieder weggeschickt. Es handle sich nicht um einen Brand, sondern lediglich Rauch aus einem Kamin, so die Feuerwehr. Offenbar werde massenhaft Akten und andere Gegenstände im Kamin verbrannt.

Die US-Geheimdienste hätten für Samstag eine Durchsuchung des Konsulats und der Wohnungen der Mitarbeiter angekündigt, teilte das Außenministerium in Moskau mit. Die betroffenen Familien sollten das Gebäude für zehn bis zwölf Stunden verlassen, so die Forderung der USA.

"Erinnert an Kalten Krieg"

Außenamtsprecherin Maria Sacharowa kritisierte die drohende Durchsuchung als "Invasion unserer konsularischen Einrichtungen". "Mit solchen empörenden Aktionen belasten die USA die ohnehin angespannte Atmosphäre des bilateralen Dialogs und behindern die weiteren "Kooperationsmöglichkeiten", sagte sie. Eine Stellungnahme aus den USA lag zunächst nicht vor.

Der russische Außenpolitiker Konstantin Kossatschow kritisierte den Schritt als Verstoß gegen das Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen von 1961. Dieses regelt die Kontakte zwischen Staaten und garantiert Diplomaten Immunität. Der Abgeordnete Alexej Tschepa sagte, die drohenden Durchsuchungen erinnerten an den Kalten Krieg.

(red)