Szene

Dieser James Bond ist schwarz und eine Taube

Der neue Animationshit "Spione Undercover" wirft einen Blick auf das Agentengenre. Und zwar aus der Vogelperspektive.

Heute Redaktion
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Kurz vor dem Start des 25. James Bond Jubiläums nimmt sich Twentieth Century Fox der Spionage-Thematik an. Jugendfrei, kinderfreundlich und mit viel Witz garniert, versteht sich.

Plot

Lance Sterling (im Original gesprochen von Will Smith) ist der großartigste, beste und erfolgreichste Geheimagent der Welt. Auch seinen jüngsten Auftrag, die Wiederbeschaffung einer tödlichen Drohne, scheint er problemlos erledigt zu haben. Doch bei der Ankunft im Agenten-Hauptquartier wird er des Hochverrats bezichtigt. Die Drohne ist verschwunden und Sterling gilt als Hauptverdächtiger.

Killian (im Original gesprochen von Ben Mendelsohn), ein Terrorist mit Roboter-Arm, hat ihn reingelegt. Doch niemand glaubt Sterling. In seiner Not muss er sich widerwillig an den jungen Wissenschaftler Walter Beckett (iOgv Tom Holland) wenden. Der hat sich in der Vergangenheit allerdings eher einer pazifistischen Verbrechensbekämpfung verschrieben. Statt Granaten und Lasern stellte er den Agenten Glitter und Klebegummi zur Verfügung, was speziell bei Sterling nicht sonderlich gut ankam.

Aber in der oben schon erwähnten Not frisst der Teufel fliegen. Sterling hofft, dank Becketts Erfindung namens "biodynamischer Tarnung" untertauchen zu können. Durch einen unglücklichen Zufall wird der Superagent allerdings zum unfreiwilligen Testobjekt und verwandelt sich in eine Taube. Doch damit startet das eigentliche Abenteuer erst.

Bond-Parallelen

Vom ersten Moment macht "Spione Undercover" keinen Hehl daraus, sich an das große Vorbild 007 anzulehnen. Zahlreiche Referenzen sprechen da eine eindeutige und unmissverständliche Sprache. Als Fan der bislang 24 James Bond-Abenteuer macht es auch Spaß, die versteckten Anspielungen zu erkennen. Bei einer Bootfahrt durch Venedig etwa oder auf einer einsamen Insel in der Nordsee lassen sich bekannte Schauplätze entdecken.

Offensichtlich sind etwa die Charaktere von Lance Sterling und Walter Beckett, die beide dem berühmten Doppelnull-Agenten und seinem technologischen Berater Q nachempfunden sind. Auch Oberschurke Killian trägt viele Merkmale von diversen Bond-Bösewichten der Vergangenheit. Einzig die Katze auf dem Schoss fehlt ihm.

Tauben sind toll

Die Mieze würde allerdings von den tierischen Helden des Films ablenken. Und zwar von den Tauben. So wie jeder andere Mensch auch ist Agent Sterling anfangs nicht wirklich begeistert darüber, plötzlich eine "Ratte mit Flügeln" zu sein. Da hilft es auch nicht, dass Walter ihm ständig die positiven Eigenschaften der Vögel vor Augen hält.

Doch im Lauf des Abenteuers findet er sich schließlich mit seiner tierischen Rolle ab und scharrt sogar einen kleinen Schwarm um sich. Ohne die gefiederten Freunde hätte man auf der gefährlichen Mission auch nicht den notwendigen Erfolg. Tauben sind toll, wird den Zuschauern vermittelt. Und, man möchte es auch tatsächlich glauben.

Fazit

"Spione Undercover" bietet bei einem winterlichen Kinobesuch kurzweilige Unterhaltung für die ganze Familie. Die Klischees, die den Agentenfilmen anhängen, werden liebevoll überzeichnet, ohne lächerlich zu wirken. Ab dem 25. Dezember wird in heimischen Kinos die Welt gerettet.