Österreich

Spitäler stellen Ärzte für leere Hausarztpraxen ab

Das Land NÖ will Gemeinden helfen, die keine Hausärzte finden. Außerdem sollen künftig mehr Mediziner ausgebildet werden.

Heute Redaktion
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Pernkopf, Mikl-Leitner und Schleritzko (v.l.n.r.) präsentierten die Maßnahmen am Dienstag.
Pernkopf, Mikl-Leitner und Schleritzko (v.l.n.r.) präsentierten die Maßnahmen am Dienstag.
Bild: heute.at

In Niederösterreich gibt es 770 Hausarztpraxen, fünf stehen derzeit leer. "Statistisch gesehen mag das wenig sein, für uns ist es dennoch eine Warnung", so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (VP). In drei der betroffenen Gemeinden wird bereits seit langem vergeblich nach einem Arzt für die offene Stelle gesucht. In Gresten (Bez. Scheibbs) etwa, wurde die Stelle gar schon 24 Mal von der Gemeinde ausgeschrieben.

Für offene Stellen wie diese werden künftig Mediziner aus nahen Spitälern abgestellt. "Wenn eine Gemeinde ein Jahr lang niemanden findet, wird von den NÖ Kliniken ein Arzt zur Verfügung gestellt", erklärt Landesvize Stephan Pernkopf (VP). Diese betreiben die Praxen so lange provisorisch, bis ein fixer Hausarzt gefunden wird.

Bonus für neue Hausärzte

Neuen Hausärzten wird außerdem ein Bonus von bis zu 50.000 Euro in Aussicht gestellt, wenn sie eine Praxis übernehmen. Damit soll der Einstieg in die Selbstständigkeit erleichtert und die Einrichtung selbst modernisiert werden.

Um mehr Ärzte für Niederösterreich auszubilden wird außerdem die Kapazität der Karl Landsteiner Privatuni in Krems bis 2020 auf 450 Studierende erhöht. Landesrat Ludwig Schleritzko (VP) will aber vor allem auch die Bundesregierung in die Pflicht nehmen: "Es ist ein rasches Umdenken notwendig. Die Zahl der Studienplätze für Medizin muss in Österreich wieder aufgestockt werden", sagt er.

(min)