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Spitals-Direktor ging als Klaus heim und kam als Kla...

Heute Redaktion
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Bild: Facebook

Im Finanz-Chefsessel des Landesklinikums Scheibbs (NÖ) sitzt jetzt, nach 15 Herren-Jahren, eine Frau. Dennoch ist es ein- und dieselbe Person: Aus Direktor Klaus wurde Direktorin Klaudia (47).

"Schon als Kind hatte ich den Wunsch, mich als Mädchen zu kleiden. Aber aus Angst vor Intoleranz lernte ich, meine Neigung zu unterdrücken und als Mann zu leben", bringt Klaudia Watzinger die vielen Wann-und-Warum-Fragen auf den Punkt.

Von klein auf schlüpfte sie in die ungewollte Männer-Rolle, absolvierte ein Wirtschaftsstudium in Linz, heiratete und ist stolz auf ihre zwei wunderbaren Kinder. 2001 übernahm sie – damals noch als Klaus – die Finanzen im Klinikum Scheibbs. "Aber durch die jahrelange Unterdrückung kam es zu einem persönlichen Tiefpunkt, der Leidensdruck war zu groß, ich musste etwas unternehmen", so die Akademikerin.

Also räumte Klaus mit Wissen seiner Familie, Freunde und Arbeitgeber seinen Schreibtisch und machte Platz für Klaudia. "Anfangs konnte ich mir nie vorstellen, damit in die Medien zu gehen", sagt die Managerin. Doch nach dem Outing in der "NÖN" und dem tollen Echo im Bezirk setzt sie in "Heute" den nächsten überlegten Schritt: "Meine Entscheidung, als Frau zu leben, war richtig. Transsexuelle sollen keine Angst haben."