Österreich

Spitalsreform: "Tod auf der Warteliste"

Heute Redaktion
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Bittere Pillen bringt die Spitalsreform den Linzer Krankenhäusern. Besonders das AKh und die Ordensspitäler müssen den Verlust von drei Abteilungen und insgesamt 216 Betten hinnehmen. Obwohl sich die Spitäler zum Sparen bekennen, gehen die Reformvorschläge auf Kosten der Versorgungsqualität ihrer Patienten.

„Wir versorgen jeden fünften Herzinfarkt in OÖ“, warnt Primar Peter Siostrzonek vor der bevorstehenden Schließung der Herzabteilung im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern. Patienten müssten in andere Spitäler verlegt und dort behandelt werden. „Das bedeutet längere Spitalsaufenthalte und Mehrkosten. Es wird künftig Tod und Infarkt auf der Warteliste geben.“ Von einer Verlegung in die Frauen- und Kinderklinik wäre die ebenfalls dort angesiedelte Kinderurologie betroffen.

Wenig Verständnis für die Reformpläne herrscht auch im AKh. Die Gynäkologie soll an die Frauen- und Kinderklinik abgetreten werden. Auch die Pathologie steht vor dem Aus. Zudem sollen Augen-, Unfall-, Derma- und Lungenabteilung massiv verkleinert werden. AKh und Ordensspitäler wollen nun in den weiteren Reformprozess eingebunden werden. Wolfgang Bayer, Leiter der Expertenkommission, und LH Josef Pühringer stellen klar, dass Vertreter der Ordensspitäler sehr wohl in der Kommission vertreten waren.

Christian Hartl