Niederösterreich
SPNÖ will zu Weihnachten 100 Kinder aus Moria aufnehmen
Vor Weihnachten bestärken die Sozialdemokraten wieder ihre Forderung, Kinder aus Moria nach Niederösterreich zu holen. 100 sollen es sein.
Die Lage in den Flüchtlingslagern auf der griechischen Insel Lesbos bleibt weiter äußerst prekär. Erst kürzlich beschloss die nö. Landesregierung 284.000 Euro zu spenden - mehr dazu hier. Das ist der SPNÖ aber nicht genug. Die Roten fordern, dass Kinder aus den Flüchtlingslagern gerettet und nach Niederösterreich gebracht werden.
SPNÖ will Zeichen setzen
"Niederösterreich darf nicht zusehen und sich mitschuldig machen. Setzen wir ‚gemeinsam‘ ein Zeichen der Menschlichkeit und geben wir zumindest 100 Kindern eine sichere und menschenwürdige Unterkunft in unserem Bundesland", pocht Landesvize Franz Schnabl darauf, sich "nicht der humanitären Verantwortung zu entziehen".
"Wir müssen sie aus dieser Hölle befreien. Die Zelte sind nicht winterfest und nach fürchterlichen Regenfällen liegen die Kinder am kalten, nassen Boden. Zudem berichteten vor Ort im Einsatz befindliche Ärzte, dass die am häufigsten zu versorgenden Verletzungen Rattenbisse seien, weil Kinder im Schlaf angebissen werden würden", meint Schnabl kurz vor Weihnachten.
Kampf gegen die Zeit
Jedes weitere Zuwarten verschlimmere das Leid der Kinder, meint SPNÖ-Klubobmann Reinhard Hundsmüller. „Die Lager machen krank und die Kinder durchleben derzeit ein Trauma, das sie ihr Leben lang begleiten wird“, ist der Klubobmann im Zusammenhang mit der Ablehnung einer sozialdemokratischen Aufnahme-Initiative in der dieswöchigen Sitzung des NÖ Landtages verärgert.
Vor allem ärgere ihn die Doppelmoral, die betrieben werde, so Hundsmüller: „Einerseits setzt die ÖVP für ihre Zwecke mit Vorliebe auf die Popularität bekannter Persönlichkeiten, andererseits stellt man sich taub, wenn diese Prominenten zur Rettung der Kinder aufrufen“, bezieht sich Hundsmüller auf einen aktuellen, dramatischen Hilferuf der Schauspielerin Katharina Stemberger, die kürzlich die griechischen Flüchtlingslager besuchte. „Das Land Niederösterreich hat genügend Kapazitäten, um zumindest 100 schutzbedürftige Kinder aus den Lagern aufzunehmen und zu versorgen. Es ist jetzt eine Frage des humanitären Verantwortungsbewusstseins, nicht zuzuschauen, sondern zu helfen“, so Hundsmüller.