Österreich

SPÖ eröffnete das "Duell" um Wien

Heute Redaktion
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Bild: Lisi Niesner

Nein zur FPÖ, 51 Mandate als Ziel für den 11. Oktober, Wien als schützenswertes "Gesamtkunstwerk": Montagabend stimmte SP-Chef Michael Häupl 700 Funktionäre auf den Wahlkampf ein.

Nein zur FPÖ, 51 Mandate als Ziel für den 11. Oktober, Wien als schützenswertes "Gesamtkunstwerk": Montagabend stimmte SP-Chef Michael Häupl 700 Funktionäre auf den Wahlkampf ein.

18 Uhr in der Marx-Halle (Landstraße): Idyllische, bunte Wien-Impressionen, untermalt von einer glockenhellen Kinderstimme. Als das Mädchen sagt "Dann kam dieser Mann", weicht die Farbe. Beklemmende Bilder in schwarz-weiß flimmern über die Leinwand, FP-Chef Strache erhebt drohend den Finger.

Nach dramatischem Start betritt SP-Landesparteisekretär Georg Niedermühlbichler die Bühne, malt den blauen Teufel an die Wand: Korruption und Freunderlwirtschaft, Zynismus gegen Migranten und Flüchtlinge, Nazi- Gedankengut. "Daher keine Koalition mit der FPÖ!"

Nach einer Schweigeminute für die Opfer von Graz übernimmt Häupl. Er empfiehlt den Genossen das "Blaubuch FPÖ" als Klo-Lektüre – und als Argumentationshilfe gegen die FPÖ. Und er stellt klar: Ziel für die Wahl seien 51 Mandate – "als Untergrenze. Wir brauchen keinen Koalitionspartner!" Einen Bürgermeister Häupl "von Gnaden der FPÖ" werde es nicht geben. Wien sei ein "Gesamtkunstwerk", es "Destroyern" zu überlassen "undenkbar".

Reaktion FP-Klubchef Gudenus: "Armutszeugnis und peinlicher Rundumschlag Häupls".

Darum geht es im "Blaubuch":

In dem 24-seitigen Heft werden in mehreren Kapiteln die „Pleiten und Pannen“ der FPÖ aufgelistet, vom Umgang der FPÖ mit dem Rechtsextremismus über Gerichtsverfahren gegen FPÖ-Politiker und die Nähe zu Russland bis zu den „Skandalen“ der FPÖ. „Die FPÖ ist gefährlich, weil sie gefährliche Inhalte vertritt. Weil sie sich in Widersprüche und Lügen verstrickt. Weil sie in Regierungsverantwortung nur Schulden, Korruption und Freunderlwirtschaft zustande bringt. Und sie ist brandgefährlich, weil ihr Zynismus gegen Migranten und Migrantinnen sowie Flüchtlinge nicht zu überbieten ist! Weil sie unsolidarisch ist und Nazi-Gedankengut in den eigenen Reihen zur Bierzelt-Gaudi verharmlost“, heißt es im Vorwort zum „Blaubuch“.

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