Politik

SPÖ findet mehr Arbeitszeit für Frauen "zynisch"

Heute Redaktion
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Zum koalitionären Streitthema Arbeitszeitflexibilisierung hat sich am Dienstag auch Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) geäußert. Schon jetzt sei es für viele Frauen mit Kindern schwierig, einen Vollzeitjob anzunehmen. Es sei daher "etwas zynisch", wenn die ÖVP von höherer Arbeitzeit spricht, erklärte Heinisch-Hosek bei einer Pressekonferenz, bei der sie eine Sonderauswertung des sechsten Frauenbarometers vorstellte.

Zum hat sich am Dienstag auch Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) geäußert. Schon jetzt sei es für viele Frauen mit Kindern schwierig, einen Vollzeitjob anzunehmen. Es sei daher "etwas zynisch", wenn die ÖVP von höherer Arbeitzeit spricht, erklärte Heinisch-Hosek bei einer Pressekonferenz, bei der sie eine Sonderauswertung des sechsten Frauenbarometers vorstellte.

"Die ÖVP will starre Rollenbilder wiederbeleben", nämlich indem "Mami" nur ein paar Stunden arbeite und ansonsten zu Hause bleibe, während "Papi" Überstunden mache, so die Ministerin. Die SPÖ hingegen wolle faire Löhne und eine gerechte Aufteilung der bezahlten und unbezahlten Arbeit.

Auch SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos attestierte ÖVP-Chef Michael Spindelegger in der Frage Arbeitszeit einmal mehr einen "unverantwortlichen Zick-Zack-Kurs". "Das ÖVP-Modell des 12-Stunden-Arbeitstages" wäre ein "Anschlag" auf die Arbeitnehmer, so Darabos in einer Aussendung.

Kritik auch von Grünen

Kritik an der ÖVP üben bei diesem Thema auch die Grünen. Sozialsprecher Karl Öllinger meinte in einer Aussendung: "Die Arbeitszeit sollen sich ArbeitnehmerInnen und Unternehmen im Betrieb ausmachen - ohne Gewerkschaft, ohne Kollektivvertrag?" Öllinger zieht daraus den Schluss, dass ÖVP-Chef Michael Spindelegger die Gewerkschaft "ausbooten" und die Menschen für weniger Geld länger arbeiten lassen wolle. Dies werde es jedenfalls mit den Grünen "nie geben", so der Abgeordnete.

ÖVP rechtfertigt sich

Die ÖVP hat am Dienstag einmal mehr Aussagen von SPÖ-Politikern, sie würde eine Arbeitszeiterhöhung auf zwölf Stunden fordern, zurückgewiesen. "Ein Zwölf-Stunden-Tag und verpflichtende Mehrarbeit sind nicht Teil des ÖVP-Programms, wie von der SPÖ dahergelogen", hielt Generalsekretär Hannes Rauch in einer Aussendung fest.

Rauch erläutert den Kern des ÖVP-Vorschlages zur Arbeitszeitflexibilisierung: "Arbeit soll dann geleistet werden, wenn sie anfällt. So kann vorhandene Arbeit besser aufgeteilt werden." Durch die Flexibilisierung der Arbeitszeit und das Zeitwertkonto könne die Arbeit so verteilt werden, dass in bestimmten Phasen mehr Zeit für Familie und Freizeit bleibt. Rauch fordert die SPÖ weiters auf, sie solle einmal in der eigenen Gewerkschaft nachfragen: "In den offiziellen Schulungsunterlagen der Gewerkschaft sprechen sie sich nämlich auch für Arbeitszeitflexibilisierung aus."