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SPÖ-Parteimanagerin: "Keine Koalition mit FPÖ"

Heute Redaktion
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Michael Ludwig mit Barbara Novak, der neuen Landesparteisekretärin der Wiener SPÖ
Michael Ludwig mit Barbara Novak, der neuen Landesparteisekretärin der Wiener SPÖ
Bild: Denise Auer

Bald-Bürgermeister Michael Ludwig präsentierte am Montag Barbara Novak (41) als neue Landesparteisekretärin der Wiener SPÖ. Sie will den Anti-FPÖ-Kurs fortsetzen.

Die FPÖ sei eine "demokratisch gewählte Partei", inhaltlich gebe es aber "große Unterschiede", so die frischgebackene SPÖ-Landesparteisekretärin bei ihrer Vorstellung am Montag. Auch unter ihr gelte: "Es gibt keine Koalition mit der FPÖ", stellte Novak klar. Gleichzeitig plädierte sie aber für einen "respektvollen Umgang" mit Vertretern der anderen Parteien.

Novak: Gutes Klima mit den Grünen

Mit dem grünen Koalitionspartner komme sie "sehr gut aus". Besonders mit Grünen-Chefin und Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou sowie dem grünen Verkehrssprecher Rüdiger Maresch habe sie eine "große inhaltliche Verbindung". Als Vorsitzende der SPÖ-Bezirksorganisation Döbling habe sie auf Bezirksebene mehrfach gut mit den Grünen zusammengearbeitet. "Gemeinsam haben wir z. B. das 'Nein' zur Seilbahn auf den Kahlenberg durchgesetzt", so Novak.

"Sehr hoher Bedarf an inhaltlicher Debatte"

Apropos Bezirke: Die seien parteiintern in der Vergangenheit zu kurz gekommen. Das wolle sie rasch ändern. Es sei jetzt wichtig, sich mit allen Teilen der SPÖ zusammenzusetzen, Bezirken und den SPÖ-Vorfeldorganisationen käme eine große Bedeutung zu. Die neue Landesparteisekretärin ortet quer durch die Partei einen "sehr hohen Bedarf an inhaltlicher Debatte", die es jetzt zu führen gelte. Einen weiteren Umbau innerhalb des Parteimanagements wollte Novak am Montag nicht ausschließen, aber: "Ich möchte jetzt erst einmal alle kennenlernen." Sie sehe sich als "Dirigentin", die den Takt angibt und dafür sorgt, dass das Orchester gut zusammenspielt. Sie freue sich, auf diese "sehr, sehr verantwortungsvolle Aufgabe", die Rückkehr in die Parteizentrale in der Löwelstraße sei so etwas "wie heimkommen", hatte sie doch bereits im Wien-Wahlkampf 2001 maßgeblich an der Kampagne mitgearbeitet.

Ludwig: "Es ist ihr in die Wiege gelegt"

Wenig überraschend, streute Wiens neuer SPÖ-Chef Michael Ludwig seiner neuen Parteimanagerin zum Einstand Rosen: "Es gibt selten jemanden, auf den das Sprichwort 'Es ist ihr in die Wiege gelegt' mehr zutrifft. Schließlich war Barbara Novaks Mutti Hausmeisterin im Karl-Marx-Hof, Barbara selbst Schul- und Landesschulsprecherin für die Berufsbildenden Schulen in Wien und in weiterer Folge auch stellvertretende Vorsitzende der Österreichischen Gewerkschaftsjugend." Er traue ihr zu, "verbindend" zu wirken, so Ludwig zum Thema "gespaltene Partei".

"Zukunftsklausur" Mitte März, zuvor "deep finding"

In diesem Zusammenhang verwies Ludwig auch auf die "Zukunftsklausur" am 15. und 16. März – "Heute" berichtete. Hier solle die Basis für die inhaltliche und personelle Neuausrichtung der Partei gelegt werden. Vorangehen werde dieser Klausur "deep finding" – "Tiefeninterviews" mit Bezirksvorsitzenden und Vertretern roter Organisationen, um "die Stimmungslage innerhalb der Wiener SPÖ" zu eruieren.

Die Zusammenarbeit mit der bisherige Landesparteisekretärin, Sybille Straubinger, will Parteichef Ludwig "in anderen Bereichen" fortsetzen, er schätze ihre Expertise und Kompetenzen. Details dazu nannte Ludwig am Montag nicht, dem Vernehmen nach soll die Chemie zwischen den beiden aber nie die beste gewesen sein.

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(ck)