Österreich

SPÖ-Rebellin aus OÖ gibt entnervt und frustriert auf

Heute Redaktion
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Daniela Holzinger-Vogtenhuber will nicht mehr für für den Nationalrat kandidieren, übt heftige Kritik an der SPÖ.
Daniela Holzinger-Vogtenhuber will nicht mehr für für den Nationalrat kandidieren, übt heftige Kritik an der SPÖ.
Bild: Picturedesk/Michael Gruber

Sie ist jung, engagiert und manchmal lästig – in der SPÖ scheint dafür aber kein Platz zu sein. Nationalrätin Daniela Holzinger-Vogtenhuber hat nun genug.

In einem Youtube-Video kündigte die 29-jährige Oberösterreicherin an, nicht mehr für den Nationalrat kandidieren zu wollen. Und sie spart nicht mit Kritik an der SPÖ.

"Leider haben wir mitansehen müssen, wie sich alte Strukturen wieder festsetzten und kleinkariertes Macht- und Prestigedenken das zarte Pflänzchen des Neubeginns wieder zu ersticken drohten", sagt Holzinger-Vogtenhuber in dem Video, das auch auf Facebook oft geteilt wurde.

In dem fast sieben Minuten langen Video erklärt die Oberösterreicherin, dass sie nicht ein "junges Gesicht mit alten Inhalten sein wolle", und dass sie nicht weiter gegen parteiinterne Intrigen ankämpfen wolle.

Deshalb werde sie nicht wieder für ein Nationalrats-Mandat antreten, bis zum Ende der Legislaturperiode wolle sie aber mit ungebremsten Engagement weiter arbeiten.

Ruf der Rebellin erarbeitet



Seit 2013 saß Daniela Holzinger-Vogtenhuber (29) aus Gampern (Bez. Vöcklabruck) für die SPÖ im Nationalrat. Schnell erarbeitet sie sich den Ruf einer "Rebellin" in der eigenen Partei.

Der Grund: Sie trat offen gegen die Parteilinie auf, etwa bei einem Oppositionsantrag zum Hypo-U-Ausschuss. Bei der Abstimmung zur Steuerreform stimmt sie nur unter Vorbehalt zu.

2015 beklagte sie dann öffentlich ein Redeverbot ihres Klubs im Plenum. Man habe ihre Redezeit beschnitten, so der Vorwurf, den die Partei allerdings zurückwies. 2016 dann der Bruch mit der eigenen Bezirkspartei. Holzinger-Vogtenhuber zog sich aus allen Parteigremien zurück.



(gs)