Am Donnerstag startete die SPÖ beim Linzer Ars Electronica Center in den Intensivwahlkampf – die Temperatur von 30 Grad noch am Spätnachmittag war dem Spitzenkandidaten Andreas Babler deutlich anzusehen, er redete sich aber ohnehin heiß.
Nach einem Bad in der Menge erklomm Babler (blaue Hose, weißes Hemd, hochgekrempelte Ärmel) um 18.40 Uhr die Bühne. Zuvor intonierte Alkbottle-Sänger Roman Gregory unter anderem "Can’t Stop" von den Red Hot Chili Peppers – "das Lieblingslied vom Andi".
Auf der Bühne war der rote Spitzenkandidat tatsächlich nicht mehr zu stoppen und redete sich mit überschlagender Stimme zunehmend in Rage: "Wir sind fähig für einen Neustart, ein Comeback", rief er den rund 1.200 anwesenden Genossen zu: "Wir werden in Österreich überraschen, gegen alle Umfragen, gegen alle Kommentare. Wenn wir gemeinsam kämpfen, gewinnen wir."
Inhaltlich spulte Babler sein bekanntes Programm ab. Im Vordergrund stand einmal mehr sein "Herzensthema", der Kampf gegen Kinderarmut. Weitere Themen waren unter anderem eine Bildungsreform für eine "Schule ohne Druck" und der Anspruch auf Facharzt-Termine, schnelle Integration von Zuwanderern, die im Land bleiben, in den Arbeitsmarkt.
Nach Linz gekommen waren auch etliche SPÖ-Granden, darunter Wiens Stadtchef Michael Ludwig, die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures (sie hatte Bablers Programm kritisiert, jetzt umarmte man sich kurz) und SPÖ-NÖ-Chef Sven Hergovich. Gut gesorgt war nicht zuletzt fürs leibliche Wohl: Bier (5,50 €), Spritzer (5,50 €) oder Softdrinks (4,50 €), Frankfurter oder Avocado-Wraps (je 6 €)