Der Wahlkampf neigt sich dieser Tage seinem absoluten Höhepunkt zu, entsprechend aufgeladen ist die Stimmung derzeit. Im ganzen Land stehen Aktivisten in den Fußgängerzonen und wollen auf den letzten Metern noch potenzielle Wähler überzeugen. Immerhin hat die jüngste "Heute"-Umfrage gezeigt, dass es doch noch überraschend knapp werden dürfte – mehr dazu hier.
Eine Wahlkampf-Aktion in Niederösterreich sorgt nun bei der dortigen FPÖ für große Empörung. In Wiener Neustadt war demnach am Samstag ein Stand der SPÖ aufgebaut. Neben diversem Infomaterial gab es dort auch ein Dosenschießen. Verziert waren die entsprechenden Alubüchsen mit Pickerln, auf denen teils ein "FPÖ"-Schriftzug, teils ein Bild von Herbert Kickl durchgestrichen wurde. Geschossen wurde mit Stoffbällen.
Für die hier als Feindbild auserkorene FPÖ ist das eine "widerliche Aktion", die nur zeige, "dass sich die Babler-SPÖ endgültig vom demokratischen Diskurs verabschiedet und lieber zu Gewalt aufruft". Auf Politiker zu schießen sei "unfassbar". Reinhard Teufel, FPÖ-Klubobmann im NÖ Landtag, fordert deswegen den Rücktritt des Bundesparteivorsitzenden Andreas Babler.
Auch der Vorsitzende der niederösterreichischen SPÖ, Sven Hergovich, wird zu einer Äußerung und Konsequenzen aufgefordert. "Wer mit Argumenten nicht mehr durchkommt, muss zu solchen Methoden greifen und lässt auf andere Politiker schießen", so Teufel.
Schon 2021 gab es einen ähnlichen gelagerten Fall, der sich auch in Niederösterreich zutrug. Am SPÖ-Familienfest Groß-Enzersdorf zierten ebenfalls Bilder von Kickl, Hofer und Co. die Dosen.
Der damalige SPNÖ-Chef Franz Schnabl damals gegenüber "Heute": "Das ständige Schmutzkübelgeschrei dient nur dem Zudecken eigener großer Skandale. Jetzt sogar Aktionismus der Jugend derartig hochzuspielen, wo es in umgekehrter Form bestimmt dutzende gleich geartete Vorfälle gäbe, die man thematisieren könnte, schlägt dem Fass den Boden aus. Die FPÖ soll vor der eigenen Türe kehren."