Österreich

SPOÖ startet mit Kern und Konfetti in den Wahlkampf

Wahlkampfstart der SPOÖ: 3.000 Gäste kamen am Dienstagabend zum AEC, wo Kanzler Christian Kern seine Partei auf den Wahlkampf einschwor.

Heute Redaktion
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Jetzt ist der Wahlkampf endgültig in der heißen Phase angekommen. Den Beweis dafür lieferte die SPOÖ am Dienstagabend mit einem Wahlkampfauftakt, der vor allem die roten Funktionäre zum Laufen bringen soll. Und ihnen das Gefühl geben sollte: Trotz der Umfragen geht noch was bei dieser Wahl.

Vor dem AEC waren fast 3.000 Besucher, die Kanzler Christian Kern live sehen wollten. Der Abend war perfekt inszeniert. Zuerst brachte die Band "tr&b" die Genossen in Stimmung, danach hielt der Linzer Stadtchef Klaus Luger eine Rede, die Kandidaten wurden vorgestellt.

Hier setzt die SPÖ in Oberösterreich auch auf den Nachwuchs. In einer Talkrunde war neben Landesparteichefin Birgit Gerstorfer und Minister Alois Stöger auch die junge Studentin Eva Maria Holzleitner (24) dabei. Sie steht direkt hinter Stöger auf Platz zwei der roten Landesliste.

"Laufen, laufen, laufen"

Gerstorfer versprach, man werde in den letzten 33 Tagen bis zur Wahl noch "laufen, laufen und laufen, um zu den Menschen zu kommen". Und sie stimmte die Menge auf die anstehende Rede von Kern mit ihrem eigenen Urteil nach dem Wahlkampf-Start in Graz ein: "Das Gefühl nach einer Rede von Christian Kern ist: Das gibts doch nicht, dass es jemanden gibt, der etwas anderes als die SPÖ wählt". Dieses Gefühl wünsche sie den Funktionären, so die Landes-Chefin.

Auch Sozialminister Alois Stöger, gebürtiger Linzer, lobte Kern und das bisher erreichte (Aktion 20.000 gegen Arbeitslosigkeit, Abschaffung Pflegeregress). "Wir spielen im richtigen Team", so Stöger. Kern "ist und bleibt Kanzler".

Danach: Eine Videoeinspielung. Christian Kern wird vorgestellt, sehr persönlich. Dann der große Auftritt. Kern betritt, flankiert von Voest-Arbeitern mit Bengalischen Feuern in der Hand, die Bühne.

Hier das Video vom Einzug:

(Video: "Heute")

In seiner Rede zeigt er sich kämpferisch und persönlich. Er erzählt von Menschen aus seinem Bekanntenkreis, die plötzlich arbeitslos wurden. Er schildert, dass er nur studieren konnte, weil Kreisky die Studiengebühren abgeschafft hatte. Und er bringt die 3.000 Fans mit einigen Seitenhieben auf ÖVP und FPÖ zum Lachen.



"Da gewinnt Blau Weiß Linz die Champions League"


Zu Straches FPÖ meinte er: "Wenn das die Vertreter des kleinen Mannes sind, dann gewinnt Blau Weiß Linz die nächste Champions League." Gelächter. Und sein Nachsatz: "Ich will hier niemandem zu nahe treten, ich würde hier eher auf Blau Weiß setzen".

Die ÖVP kritisierte er heftig für die Pläne zu Steuererleichterungen für Unternehmen. Das würde Milliarden kosten, "und diese Kosten wird nicht die ÖVP begleichen", so Kern. Nachsatz: "Wenn das ein Wirtschaftsprogramm ist, dann ist Jerry Cotton Weltliteratur".

Zum Schluss behauptete Kern noch einem den "Führungsanspruch in diesem Land für die Sozialdemokratie": Am Ende gab es Konfettiregen und Justin Timperlake mit "Can't Stop The Feeling" aus den Boxen. Die Titelwahl war sicher kein Zufall. Die SP-Spitze braucht bei ihren Funktionären das Gefühl der Aufbruchstimmung von Dienstagabend bis zur Wahl wohl durchgehend, um der ÖVP und Sebastian Kurz noch gefährlich werden zu können.

(rep)