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Sportfreunde Stiller ohne Fußballsong genauso gut

Heute Redaktion
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Bild: Gerald von Foris

Sportfreunde Stiller, das war bis jetzt "Ein Kompliment" oder Fußballsongs. Am 24. Mai erschien ihr neues Album "New York, Rio, Rosenheim". Die vier Jahre seit ihrem Live-Album "MTV Unplugged in New York" haben die drei Münchner gebraucht, jetzt sind sie erwachsener wieder da - und auf Mitgröhlsongs muss man trotzdem nicht verzichten.

Sportfreunde Stiller, das war bis jetzt "Ein Kompliment" oder Fußballsongs. Am 24. Mai erschien ihr neues Album "New York, Rio, Rosenheim". Die vier Jahre seit ihrem Live-Album "MTV Unplugged in New York" haben die drei Münchner gebraucht, jetzt sind sie erwachsener wieder da - und auf Mitgröhlsongs muss man trotzdem nicht verzichten.

Mit den Alben "Die Gute Seite" (2002), "Burli" (2004) und "MTV Unplugged in New York" (2009) holten die drei Jungs Platin. Doch vor sechs Jahren, kurz vor "La Bum", war die Luft ein bisschen heraußen. "Wir hatten 'La Bum' so schnell veröffentlicht, weil wir durch den Supererfolg sehr stark auf das Thema 'Fußballaffinität' reduziert wurden. Wir dachten, wir müssen uns befreien und schnell ein reguläres Album nachlegen. Die Platte kam nicht so toll an, die Hallen, die wir gebucht hatten, waren nicht voll, plötzlich herrschte eine große Unsicherheit", gestand Flo Weber der Berliner Morgenpost. Trotzdem veröffentlichten sie ihr neues Album einen Tag vor dem Champions League-Finale. Das braucht sie in der Zwischenzeit aber nicht mehr zu interessieren.

Inzwischen sind zwei der drei Sportfreunde bereits 40 (Peter Brugger, Rüdiger Linhof), Florian Weber ist auch schon 38. Aber auch die Fans der Sportfreunde wurden (zum Teil) älter. Durch das Duett mit Udo Jürgens haben ganz neue, ältere Fans das Trio entdeckt.

Trotzdem gibt es auf "New York, Rio, Rosenheim" wieder typische "Sportfreunde Stiller"-Songs für die Fans von früher. Was man sich am neuen Album erwarten kann: Eine Hymne "New York, Rio, Rosenheim", eine Elektro-Anarcho-Nummer ("Let's Did It!") oder "Unter unten!", das als Gesellschaftskritik beginnt, jedoch mit "Zickezackezickezacke Heuheuheu" endet.  "Das Unplugged-Album hat uns sicherlich beeinflusst", resümiert Weber. "Da haben wir gelernt, wie klassische Musiker funktionieren und was mit Streicher-, Klavier-oder Bläsersätzen möglich ist. Wir gehen jetzt sicher mehr in die Extreme."

Bestes Beispiel dafür ist etwa der Elektro-Punk-Vibe von "Let's Did It" oder das Disco-infizierte "Clowns & Helden". "Wenn Synthie, dann nicht nur ein Geplingel, sondern dann kann es richtig in die Bratpfanne gehen", grinst der Schlagzeuger. Entstanden sind die ersten Ideen und Entwürfe teils im stillen Kämmerchen, da war es laut Weber "anfangs kein gemeinsames Arbeiten". Aber spätestens im Studio fühlte man sich wie in einer Spielkiste. "Da gab es Momente, wo alle vom Tisch aufsprangen und es hieß, jeder hat fünf Minuten Zeit, die beste Hook zu finden", erinnert sich Linhof.

Live sind die Sportfreunde Stiller auch bald in Österreich. Am bekommt von vom neuen Album sicher einiges zu hören.

Tracklist:

Eine Hymne auf Dich
Wenn Pferde schlaffnen
Applaus, Applaus
New York, Rio, Rosenheim
Unter unten!
Es muss was Wunderbares sein (von mir geliebt zu werden)
Clown & Helden
Festungen & Burgen
Wieder kein Hit
Lederjacke
Let's Did it!
Wunder fragen nicht

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