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Sportplatz: Baubeginn sorgt für großen Wirbel

Heute Redaktion
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Sportplatz: Erste Grabungen.
Sportplatz: Erste Grabungen.
Bild: privat

Der Zwist um die Bauarbeiten am Sportplatz Vösendorf geht weiter: Die ersten Grabungen sind vollzogen, die Opposition erwägt rechtliche Schritte. Die Bürgermeisterin bezieht ganz klar Stellung.

Der Streit um den Sportplatz in Vösendorf (Bezirk Mödling) nimmt kein Ende, der Konflikt zwischen SP und Opposition spitzt sich jetzt zu. Denn: Die Bauarbeiten am Sportplatz haben bereits begonnen (Anm.: es soll ein neuer Kabinentrakt und eine Tribüne entstehen, Kosten rund 2,2 Mio. €, einige Parteien fordern ein Umweltgutachten, weil die Erde des Sportplatzes mit Öl und Lack kontaminiert ist). Dabei scheint die SP zu handeln wie sie will. Denn: Die Kommunal GmbH (kleine Parteien sind nicht drin, nur SP sowie Minderheit von Liste und VP) hat eine Generalvollmacht, der Geschäftsführer der Kommunal GmbH ist der Bauamtsdirektor, Gesellschafter ist die Gemeinde Vösendorf. Brisant: Ein Kontrollorgan gibt es nicht wirklich, denn der Beirat hat seit 2015 keinen Vorstand (Anm.: der auch zu den Sitzungen einladen würde). Der letzte Vorstand war die damalige Vizebürgermeisterin und jetzige Bürgermeisterin Andrea Stipkovits (SP). Übrigens: Seit 2010 fand keine Beiratssitzung mehr statt.

Ups! Wasser- und Stromleitung erwischt

Ein Gemeinderat dazu: "Die SP trifft in falschen Gremien Scheinbeschlüsse, welche nicht rechtswirksam sind und die Bürgermeisterin beauftragt einfach ohne Beschluss eine Firma mit Bauarbeiten zum ohnedies umstrittenen Projekt."

Der Insider sagt weiter: "Die Opposition erwägt nun rechtliche Schritte einzuleiten, auch die Aufsichtsbehörde soll eingeschaltet werden." Denn: Sogar ein Sprechverbot soll erteilt worden sein.

Die beauftragte Firma hat mittlerweile an zwei verschieden Stellen Grabungen durchgeführt, angeblich ohne rechtlich gedeckten Auftrag. Und dabei passierten Missgeschicke: Einmal wurde die Wasserleitung des Sportplatzes, bei der zweiten Grabung die Stromleitung gekappt. Der ASV Vösendorf musste laut einem Gemeinderat deswegen am Wochenende auswärts spielen.

Bürgermeisterin klärt auf

Andrea Stipkovits, Bürgermeisterin von Vösendorf, ließ auf Nachfrage wissen: "Es darf nochmals festgehalten werden, dass die Vösendorfer Kommunal GmbH keine Generalvollmacht erhalten hat - diese Tatsache wird leider immer wieder falsch dargestellt. Die für die jeweiligen Angelegenheiten gebildeten Ausschüsse haben gemäß Gemeindeordnung vorzuberaten und einen bestimmten Antrag beim Gemeinderat einzubringen.

So verhält es sich auch in dem angesprochen Fall. Auch der Vorwurf, dass ein Frage- und Sprechverbot erteilt wurde stimmt so nicht - vielmehr sieht die Gemeindeordnung, für FPÖ und Grüne - aufgrund ihrer geringen Größe in Vösendorf, nur das Recht vor, eines ihrer Gemeinderatsmitglieder in einen Ausschuss als Zuhörer zu entsenden. Als Zuhörer und nicht als Mitglied."



"Weiters ist es unwahr, dass der ASV aufgrund Grabungsarbeiten nicht zu Hause spielen konnte. Es ist schon seit Herbst letzten Jahres geplant, aufgrund der Wetterunsicherheit um diese Jahreszeit auf einem Kunstrasenplatz zu spielen", stellt die SP-Politikerin klar.

Übrigens: Der ASV und der Sportplatz sind seit längerem ein heißes Thema in Vösendorf - mehr dazu hier. (Lie)