Österreich

Sprachlehrerin ließ VISA-Prüflinge bestehen

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Der Amtsmissbrauch-Prozess gegen eine 47-jährige Sprachlehrerin, die mit ihrem Sprachinstitut mehreren Personen zu Visa verholfen hatte, indem sie bei Deutsch-Prüfungen das Schummeln zuließ, ist am Donnerstag im Wiener Straflandesgericht diversionell erledigt worden. Gegen eine Geldbuße von 700 Euro entging die Frau einem Schuldspruch und damit einer Vorstrafe.

verholfen hatte, indem sie bei Deutsch-Prüfungen das Schummeln zuließ, ist am Donnerstag im Wiener Straflandesgericht diversionell erledigt worden. Gegen eine Geldbuße von 700 Euro entging die Frau einem Schuldspruch und damit einer Vorstrafe.

Mehrere Kandidaten hatten bei der Angeklagten ohne entsprechende Deutschkenntnisse ein Visum bekommen, indem die gelernte Dolmetscherin bei vier schriftlichen Abschlussprüfungen minutenlang den Raum verließ und somit dem Schwindel Tür und Tor öffnete. In einigen Fällen soll die Frau sogar Fragen beantwortet haben, wenn die Prüflinge nicht weiter wussten.

Während die Angeklagte die Vorwürfe beim Verhandlungsauftakt Ende Jänner noch in Abrede gestellt hatte, war sie nun zu einem Geständnis bereit. "Ich übernehme die Verantwortung. Ich habe die Prüfungen wahrscheinlich nicht korrekt abgenommen", sagte sie und räumte ein, das "Abschreiben" ermöglicht zu haben. Ihr Anwalt fügte hinzu, seine Mandantin habe "auch bei Fragen geholfen".

Bewerber aus Oberösterreich angereist

Teilweise waren Visa-Werber sogar aus Oberösterreich angereist, um bei dem Wiener Institut den Sprachkurs zu absolvieren - dies deshalb, weil diesem der Ruf vorauseilte, dass dort die Prüfungen "leicht" zu schaffen seien. Eine Vertreterin des Wiener Integrationsfonds hatte dem Gericht beim ersten Termin erklärt, man sei wegen Meldungen über angeblich laxe Prüfungen mehrfach an das Institut herangetreten. Auf drei schriftliche Verwarnungen sei nicht reagiert worden. Daraufhin wurde im Februar 2013 der Vertrag mit dem Sprachinstitut gekündigt.

 

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