Österreich

"Sprechdurchfall": Frau zu 6 Monaten Haft verurteilt

Heute Redaktion
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Keine leichte Aufgabe für Richter, Staatsanwalt und Zeugen am Mittwoch am Landesgericht St. Pölten: Eine an „Sprechdurchfall" leidende 67-Jährige hatte zwei Männern mit dem Tod gedroht.

Immer wieder musste die Angeklagte am Mittwoch unterbrochen oder vor die Türe des Gerichtssaals geschickt werden. Die 67-jährige Serbin aus Niederösterreich versuchte es beim Prozess wegen gefährlicher Drohung mit Mitleid, wiederholte immer wieder: "Ich bin ja schon über 70, ich bin ja schon über 70, ich..."

Die nicht ganz 70-jährige Rentnerin (weil erst 67) hatte in einem Mehrparteienhaus in NÖ einen von der Arbeit heimkommenden Nachbarn mit "Ich stech' dich ab" "begrüßt". Einen anderen Bewohner passte sie beim Raustragen des Mülls ab mit "Ich werde dich erschießen" und schleuderte dem verdutztem Mann eine Waschschüssel nach und ging auf ihn mit einer Handsäge los. Die Frau wurde festgenommen, landete schließlich in U-Haft.

Unbedingte Haftstrafe

Der Richter zitierte beim Prozess, wenn er nicht unterbrochen wurde, aus dem Gutachten (erstellt vom renommierten Sachverständigen Werner Brosch): "Sie leiden an Logorrhoe, zu Deutsch an krankhafter Geschwätzigkeit, umgangssprachlich auch unter Sprechdurchfall bekannt."

Die mehrfach vorbestrafte Serbin wurde zu sechs Monaten unbedingter Haft wegen gefährlicher Drohung verurteilt. Da der Frau die U-Haft angerechnet wurde, durfte die Dame nach Hause gehen. (Lie)

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