Reisen

"Sprengt alle Grenzen" – neue Strand-Regeln in Italien

An Stränden an der Adriaküste ist es seit kurzem verboten, die eigene Strandjause von zu Hause mitzubringen. Das empört jetzt auch Einheimische. 

Lucas Ammann
Immer mehr Regeln gibt es an diversen Stränden in Italien. 
Immer mehr Regeln gibt es an diversen Stränden in Italien. 
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

Die italienischen Behörden und Lokalregierungen verhängen seit Wochen immer strengere Verhaltensregeln für Strände in Tourismusregionen. Eine neue Maßnahme in Strandbädern und an Stränden sorgt jetzt für besonderen Wirbel: An der Adriaküste in Apulien verbieten die Betreiber ihren Badegästen jetzt, die eigenen Lebensmittel von zu Hause mitzubringen. 

Wie mehrere Medien unter Berufung auf die italienische Zeitung "La Repubblicca" berichten, sorgt das nicht nur bei den Touristen für Unmut, auch Einheimische sind empört. "Sie können es einfach nicht tun, sie haben die Befugnis dafür nicht", wird Anwalt Dario Duso in "La Repubblicca" zitiert. Er will jetzt offenbar dagegen vorgehen. Auch Einheimische klagen gegenüber der italienischen Zeitung: Die Regeln gehen sogar ihnen mittlerweile zu weit. 

Der Verband D'Urso meint, die neuen Baderegeln würden "wirklich alle Grenzen sprengen" und verweist auf die hohen Kosten für einen Familienausflug an den Strand. "Und das liegt daran, dass den Privatleuten keine Grenzen gesetzt wurden, die bis zu 25 Euro für einen Salat verlangen und immer weniger Platz für freie Strände lassen, obwohl sie geringe Lizenzgebühren zahlen", so der Verband. 

Nicht erste Einschränkung

Auch wenn die Badebetreiber beteuern, dass die Kontrollen ohnehin nicht so streng sind: Es ist nicht das erste Verbot, das Strandbesucher heuer in Italien beachten müssen. In Forio d‘Ischia beispielsweise soll es verboten sein, nur mit Badekleidung im Ortszentrum unterwegs zu sein - nackter Oberkörper und Badeschlapfen sind dort verboten. Es droht ein empfindliches Bußgeld. In "La Pelosa" gibt es weiters Strandtuch-Verbote, eine Reservierungspflicht und Besucherlimits. 

Hohe Preise 

Aber nicht nur viele Regeln müssen an den Italien-Stränden eingehalten werden, auch müssen die oft gestochen hohen Preise bezahlt werden. Laut Medienberichten kostet ein Eintritt im Beach Club Mar Village in Giovinazzo 30 Euro, in Monopoli muss man für einen Platz am Strand in der ersten Reihe sogar 100 Euro hinblättern. Am Cala Goloritze in Baunei, Sardinien, sind es laut CNN sogar 250 Euro.