Wirtschaft

Eklat! Ungarn verbietet Österreichern Billig-Tanken

Seit der Spritpreis-Explosion im Land tanken viele Österreicher in Ungarn– dort ist es nämlich billiger. Ab Freitag ist das jedoch Geschichte.

Nicolas Kubrak
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Ab Freitag ist das Billig-Tanken in Ungarn für Österreicher Geschichte. 
Ab Freitag ist das Billig-Tanken in Ungarn für Österreicher Geschichte. 
Getty Images/iStockphoto

Die ungarische Regierung mit Premier Viktor Orban an der Spitze hat sich dazu entschieden, ab Freitag den sogenannten "Treibstoff-Tourismus" zu stoppen. Somit dürfen dann nur noch Fahrzeuge mit ungarischem Kennzeichen für den billigen Einheitspreis von 480 Forint (1,24 Euro) für einen Liter Benzin bzw. Diesel tanken. Dies gab der ungarische Kanzleramtsminister Gergely Gulyas am Donnerstag bekannt.

"Missbrauch soll abgeschafft werden"

Laut Gulyas ist der Spritpreis in Ungarn verglichen mit anderen europäischen Ländern am günstigsten, was zu einem sichtbaren Tankstoff-Tourismus an den Tankstellen in den Grenzregionen führte. Diese Maßnahme wurde eingeführt, um "den Missbrauch abzuschaffen", betonte der Minister. Allerdings dürfte Österreichs Nachbar mit dieser Maßnahme gegen den EU-Gleichbehandlungsgrundsatz verstoßen.

Während in Österreich aktuell für einen Liter Benzin 1,80 bis 2 Euro fällig werden, darf der Liter Benzin in Ungarn dank der von der dortigen Regierung vorgegebenen Obergrenze maximal 480 Forint, umgerechnet etwa 1,24 Euro, kosten. Pro Tankfüllung erspart man sich gegenüber Österreich somit (je nach Tankgröße) leicht 30 bis 40 Euro.

Slowenien als heißer Tipp?

In einem weiteren Nachbarland Österreichs, in Slowenien. wurden die Spritpreise am 11. Mai gedeckelt. Ein Liter Normalbenzin darf seither an den Tankstellen höchstens 1,56 Euro kosten, Diesel 1,668 Die gedeckelten Preise sollen drei Monate, also bis 10. August, gelten.

Ungarn führt zudem neue Sondersteuern für bestimmte Branchen ein. Betroffen sind Banken, Versicherungen, Energieunternehmen, Handelsketten, Telekom-Unternehmen, Fluggesellschaften, Pharma-Unternehmen und die Werbewirtschaft, erklärte Wirtschaftsentwicklungsminister Marton Nagy am Donnerstag.

Die genannten Branchen würden "Extra-Profite" erwirtschaften, fügte der Minister hinzu. Die Sondersteuern würden heuer und im nächsten Jahr abzuführen sein. Die Orban-Regierung erwarte sich dadurch Einnahmen in Höhe von 800 Milliarden Forint (2,1 Milliarden Euro). Allein 300 Milliarden Forint würden auf die Banken entfallen.

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