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Sprit-Protest: Machete, Schüsse und eine Tote

Die Bewegung "Gilets Jaunes" hat zum Protest gegen die hohen Spritpreise in Frankreich aufgerufen. Es kam zu zahlreichen Zwischenfällen.

Heute Redaktion
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Die Bewegung "Gilets Jaunes" (gemeint: Warnwesten) hat für Samstag in ganz Frankreich zu Blockaden von Verkehrsachsen, Kreisverkehren und Mautstellen aufgerufen. Eine Online-Karte zeigt Hunderte geplante Aktionen. Medienberichten zufolge sind die wenigsten der Aktionen offiziell angemeldet. Der Protest richtet sich gegen von der Mitte-Regierung geplante Steuererhöhungen auf Benzin und Diesel.

Autofahrer rasten aus

Die Proteste trieben einige Unbeteiligte in den Wahnsinn. In Lannion in der Region Bretagne ging ein Autofahrer mit einer Machete auf die Demonstranten los. Der Mann wurde zuvor von den Demonstranten vom Wegfahren blockiert, was ihn in Rage versetzte. Der Mann wurde umgehend von der Polizei festgenommen. Verletzt wurde beim Vorfall niemand.

Ein anderer Autofahrer wollte in einem Supermarkt in Bessan einkaufen gehen. Weil die Demonstranten aber die Straße blockierten, musste sich der Mann gedulden. Offenbar zu viel für den Mann, der es richtig eilig hatte. Er kurbelte das Autofenster runter und schoss mit einer Waffe in die Luft, wie "Midi Libre" berichtet. Laut der Polizei wurde beim Vorfall niemand verletzt. Die Polizei nahm den Mann in der Folge fest.

Todesfall

Der traurige Höhepunkt: Eine panische Autofahrerin fuhr in eine Menschenmenge in Pont-de-Beauvoisin und tötete eine Frau. Die Autofahrerin wollte laut Angaben der Behörden ihre Tochter zum Arzt bringen und geriet in Panik, als die Demonstranten begannen, auf ihr Auto einzuschlagen. Sie habe Gas gegeben und die Frau überfahren. Die Autofahrerin erlitt einen Schock und wurde in Gewahrsam genommen.

Innenminister Christophe Castaner betonte das Recht auf Demonstrationsfreiheit aus, forderte von den Demonstranten aber ein Mindestmaß an Organisation, um "solche Dramen zu vermeiden". (red)