Österreich

Sprit zu teuer – Familie kann nicht zum Arzt fahren

Die Preise für Benzin sind explodiert. Für eine Familie aus Niederösterreich bedeutet das: Sogar für wichtige Fahrten fehlt ihnen das Geld.

Christian Tomsits
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Die Familie muss ihr Auto immer öfter stehen lassen.
Die Familie muss ihr Auto immer öfter stehen lassen.
iStock ("Heute"-Montage)

Aktuelle Auswertungen der Statistik Austria zeigen: Die Preise für Diesel und Benzin sind im Februar über 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. "Da überrascht es nicht, dass eine Familie erzählt, sie schiebe das Tanken so lange wie möglich hinaus und verzichte auf eigentlich geplante Wege", erzählt Volkshilfe-Chef Erich Fenninger.

Da der Vater sich in Kurzarbeit befindet, bedeutet der Preisanstieg für die in einer kleinen Gemeinde in Niederösterreich lebende Familie in Realität etwa, dass auf den Besuch bei Freunden oder einen ausgemachten Arzttermin verzichtet wird.

Das Auto muss immer öfter stehen bleiben. "Die Familie fährt viel mit dem Rad und geht zu Fuß – versucht das Tanken raus zu zögern", hießt es. Alle Ausgaben werden mit Argusaugen überwacht: "Die Betroffenen müssen jeden Euro dreimal umdrehen und jeden Kilometer abwägen", so Fenninger. 

Während Haushalte im Durchschnitt nur 18 Prozent ihres Einkommens für Wohnen und Energie ausgeben, müssen jene Haushalte in der untersten Einkommensgruppe 27 Prozent aufwenden. Für Lebensmittel gibt das unterste Zehntel der Einkommensverteilung in etwa 16 Prozent der Gesamtausgaben aus, während diese im reichsten Zehntel nur mehr 9 Prozent der Ausgaben einnehmen. Ausgaben für Grundbedürfnisse wie Wohnen, Energie und Lebensmittel machen für armutsbetroffene Familien bereits 40 Prozent der gesamten Ausgaben aus.

Die Volkshilfe fordert seit Jahren eine Kindergrundsicherung und betont dies vor dem Hintergrund der Teuerungen einmal mehr. Eine Kindergrundsicherung würde einen Großteil der Kinder aus der Armut befreien und den Spielraum für armutsbetroffene Familien auch in Zeiten der Inflation deutlich erhöhen.

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