Wirtschaft

Spritpreis-Anstieg – so viel teurer wird Tanken jetzt

Am 1. Oktober schnalzt die Regierung mit ihrer CO2-Bepreisung die Spritpreise nach oben. Experten erwarten jetzt einen Mega-Ansturm auf Tankstellen.

Leo Stempfl
Großer Andrang bei der Eröffnung einer Diskont-Tankstelle in Salzburg 2009. Solche Preise hat man im Land schon lange nicht gesehen.
Großer Andrang bei der Eröffnung einer Diskont-Tankstelle in Salzburg 2009. Solche Preise hat man im Land schon lange nicht gesehen.
FRANZ NEUMAYR / APA / picturedesk.com

Trotz der Rekord-Inflation von neun Prozent im August 2022 und der massiven Teuerung in allen Bereichen, beharrt die türkis-grüne Bundesregierung auf den Start der CO2-Steuer am 1. Oktober. Unter den Autofahrern sorgt das für Wut und Frust, denn eine Tankfüllung wird ab dem Stichtag empfindlich teurer.

Mit dem Start der CO2-Steuer kostet Treibstoff nämlich pro Liter um gut 8 Cent mehr. Einmal Volltanken spüren die heimischen Autofahrer sofort im Geldbörserl: Bei einem Fahrzeug mit 50-Liter-Tank werden rund 4,00 Euro zusätzlich fällig, bei einem 80-Liter-Tank sind es etwa 6,40 Euro.

"Alle Autofahrerinnen und Autofahrer in Österreich sollten in der nächsten Woche ihr Auto volltanken", rät deshalb ARBÖ-Präsident Peter Rezar und warnt gleichzeitig aber vor einem Engpass an den Tankstellen: "Wollen zu viele Autofahrer gleichzeitig tanken, ist auf jeden Fall mit Warteschlangen und Staus vor den Zapfsäulen zu rechnen". Und: "Die Mineralölkonzerne müssen unbedingt in der nächsten Woche die Tankstellen mit ausreichend Sprit versorgen, damit es zu keinen Engpässen kommt und Benzin und Diesel nicht ausgehen."

Für den Chef des Mobilitätsclubs ist die CO2-Steuer jedenfalls ein Unding: "Anstatt die Preise für Treibstoffe zu senken, macht die Regierung den Sprit jetzt – zu dieser Unzeit, in der viele Menschen nicht mehr wissen, wie sie mit ihren Einkommen das Auslangen finden sollen, und Angst vor den extremen Heizkosten im Winter haben – Sprit nochmals teurer", donnert Rezar. "Die Bundesregierung ignoriert mit ihrer Entscheidung den Willen der Österreicher und verhält sich total abgehoben." Er fordert deshalb eine erneute Verschiebung.

Produkte könnten noch teurer werden

Besonders massive Auswirkungen hätte die Treibstoffteuerung auf Familien mit niedrigem Einkommen, Pensionisten und Arbeitnehmer, die mit dem Auto zum Arbeitsplatz fahren müssen, aber keine Pendlerpauschale erhalten, heißt es seitens des ARBÖ. Der bereits größtenteils ausbezahlte Klimabonus, der die CO2-Bepreisung kompensieren soll, reiche bei weitem nicht aus.

Auch die Wirtschaft werde unter den höheren Treibstoffkosten stark leiden, erklärt Rezar. Wenn die Betriebe die CO2-Steuer an die Konsumenten weitergeben und dadurch Produkte noch teurer werden, werde dies am Ende erneut die Inflation befeuern "Das ist in der aktuellen Situation in Österreich eine komplett falsche Wirtschaftspolitik", so der ARBÖ-Präsident abschließend.