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Spülmittel überlebt Brand und Hausabbruch

Heute Redaktion
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Kurz vor Weihnachten 2016 brannte das Haus der Schweizer Familie Mente nieder. Nun wurde es abgebrochen. Kurios: Eine Flasche Spülmittel überlebte alles.

"Es heißt zwar Zwischenstand, aber: Das Haus steht nun nicht mehr. Bei aller Traurigkeit ein Grinsen: Was stehen bleibt, ist eine Spülmittelflasche. Sauber, standhaft und immer noch brauchbar": Dies schrieb Michael Mente am Mittwochmorgen auf Facebook. Bis auf die Grundmauern sei das Haus seit dem vergangenen Freitag abgerissen worden, erzählt er gegenüber 20 Minuten: "Es war tragisch, zuzusehen, wie ein Monster-Bagger das 200-jährige Haus abriss." Doch das Spülmittel, dass inmitten der Trümmer offenbar allen Widrigkeiten trotzte, konnte die Familie ein wenig zum Schmunzeln bringen: "Was für eine Marke es ist, weiß ich nicht", so der älteste Sohn der Familie.

Rund eineinhalb Jahre sind vergangen, seit am 23. Dezember 2016 das Wohn- und Geschäftshaus des Ehepaars Mente an der Amriswilerstraße in Weinfelden abbrannte. Über 100 Einsatzkräfte waren damals im Einsatz. Im Februar 2017 wurde die Brandursache geklärt: Glimmende Schleifpartikel der Ausputzmaschine hatten den Brand ausgelöst. Schuhmacher Antonio Mente trifft keine Schuld.

So brannte damals das Haus damals nieder. (Video: 20 Minuten/Leserreporter)

"Wir brauchen keinen Luxus"

Nach dem tragischen Verlust für die Großfamilie gab es eine riesige Solidaritätswelle. "Wir erhielten viel Unterstützung aus dem ganzen Kanton", erzählt der 66-jährige Antonio Mente. Der Familie gehe es im Großen und Ganzen gut. Dennoch würden alle am liebsten schon morgen ins alte Zuhause zurückkehren. Seit dem Brand arbeitet Mente als Schuhmacher in einem Übergangsgeschäft. Es laufe gut, eigentlich wie früher im alten Geschäft, aber es sei schon nicht das Gleiche: "Die Nummer 18, das ist unser Zuhause", sagt Mente.

Die Familie rechnet etwa mit einem Jahr für den Wiederaufbau, der in zwei bis drei Wochen beginnen soll. "Wir wollen den gleichen Stil beibehalten. Wir brauchen keinen Luxus, es soll alles wieder so werden, wie es früher war", erzählt er weiter. Er sei positiv für die Zukunft eingestellt: "Wäre ich das nicht mehr, wäre ich nicht mehr hier, sondern schon lange weggezogen", sagt er. Er verspricht: "Wenn das Haus wieder steht, gibt es ein riesiges Fest für alle."

(lad/20 Minuten)