Coronavirus

"Sputnik V" offenbar wirksamer als AstraZeneca

Viele trauten dem Russen-Impfstoff nicht, doch eine neue Studie belegt: Er ist sogar wirksamer als jener von AstraZeneca.

Leo Stempfl
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In Serbien etwa wird bereits fleißig mit Sputnik V und dem chinesischen Sinopharm geimpft. Den westlichen Vakzinen vertraut man hier weniger.
In Serbien etwa wird bereits fleißig mit Sputnik V und dem chinesischen Sinopharm geimpft. Den westlichen Vakzinen vertraut man hier weniger.
OLIVER BUNIC / AFP / picturedesk.com

91,6 Prozent. So wirksam soll der russische Impfstoff "Sputnik V" laut einer neuen Studie sein, die dazu 20.000 Menschen untersuchte. Damit wäre die Wirksamkeit in etwa gleich hoch wie jene der Vakzine von Biontech/Pfizer und Moderna.

Danach klafft eine riesige Lücke, denn der Vektor-Impfstoff von AstraZeneca verfügt über eine Wirksamkeit von "lediglich" 70 Prozent. Russland soll deswegen nun eine Zulassung für den EU-Markt beantragen. In Ungarn ist man dem bereits zuvorgekommen, auch am Balkan wird Sputnik V bereits fleißig verimpft.

Kaum Nebenwirkungen

Die Ergebnisse der jüngsten Studien decken sich dabei mit jenen früherer Untersuchungen. Schwere Nebenwirkungen gab es kaum, Forscher führten führten diese auf andere Ursachen als die Impfung zurück.

Die meisten Freiwilligen berichteten von kurzen, grippeähnlichen Symptomen und Schmerzen am Arm. Diese treten allerdings auch bei den bereits in der EU zugelassenen Impfstoffen auf.

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    Der von Biontech und Pfizer entwickelte Corona-Impfstoff schützt laut einer neuen Studie auch vor den neu aufgetauchten Varianten des Virus.
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    Reuters

    Kritiker überzeugt

    Bei AstraZeneca gibt es weiterhin Misstrauen, was die Wirksamkeit bei Personen über 65 anbelangt. Laut den Forschern sei Sputnik V auch an 2.000 Menschen über 60 Jahren getestet worden und wäre "ähnlich wirksam und gut verträglich gewesen."

    Auch anfängliche Kritiker zeigen sich durch die neuen Ergebnisse überzeugt. So etwa Polly Roy von der London School of Hygiene & Tropical Medicine. Zum Zeitpunkt der Zulassung vor einem halben Jahr gab es kaum Transparenz und eine ungewöhnlich schnelle Entwicklung. Die neuen Ergebnisse seien hingegen eindeutig.