Leserreporter Erich Janschitz ist bitter enttäuscht - er machte eine Zeitreise in das Freizeitdorf seiner Jugend - und fand einen verlassenen Ort vor. "Heute" begab sich auf eine Spurensuche.
Leserreporter Erich Janschitz ist bitter enttäuscht - er machte eine Zeitreise in das Freizeitdorf seiner Jugend - und fand einen verlassenen Ort vor. "Heute" begab sich auf eine Spurensuche.
In den 1970er-Jahren erlebte St. Corona/Wechsel (Neunkirchen) seine Hochblüte. Im Sommer spazierten die Wanderer durch den Ort, im Winter kamen die Skifahrer. Gasthöfe und Hotels waren überfüllt. Aber das ist leider Geschichte. Beim "Heute"-Lokalaugenschein am Dienstag präsentierte sich das 600-Seelen-Dorf wie eine Geisterstadt - die Rollbalken sind herunten, die Lokale geschlossen, sogar der einzige Bankomat wurde abmontiert.
Ortschef Josef Pichlbauer (VP): "Die Entwicklung seit zwei Jahren macht mich traurig. Die Fehler sind jedoch schon vor Jahren passiert. In der Hochblüte wurde nicht investiert und keine Weichen für die Zukunft gestellt. Uns bleibt nur die Hoffnung auf eine bessere Zukunft." Viele Ortsbewohner sind sauer, fühlen sich von der Politik im Stich gelassen. Sie lassen ihren Frust auf Plakaten freien Lauf und beschuldigen Politiker, wortbrüchig geworden zu sein.
Den Aufschwung soll jetzt ein 5-Millionen-Projekt von Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav (VP) mit dem Schwerpunkt "Sommer" bringen: eine neue Rodelbahn, ein Erlebniswanderweg, ein Motorikpark und ein Kinderskiland sind geplant. Auch Vereinsobmann Thomas Bachmann (26) vom Sozialzentrum Waldhof setzt auf die Zukunft. Im ehemaligen "First Class Hotel Waldhof2 plant er ein Pflegeheim mit 24 Mitarbeitern für 36 Behinderte - die Eröffnung ist Mitte Oktober