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"Die Studenten sch***** uns vor den Eingang"

Heute Redaktion
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Ärger in der Schweizer Stadt St. Gallen: Anwohner beschweren sich über betrunkene Partygänger, die die Straße vermüllen und sogar ihre Exkremente hinterlassen.

"Der Hintereingang der Liegenschaft in der Waisenhausstraße 14 wird regelmäßig von unbekannten Personen als öffentliche Toilette verwendet", hieß es kürzlich auf der Meldewebseite der Stadt St. Gallen. Der Urin rinne sogar durch den Türspalt in den Eingangsbereich.

Kondome, Spaghetti und zerbrochene Glasflaschen

Ärgerlich, denn an der betreffenden Adresse sind mehrere Büros eingemietet. Und Urin ist bei weitem nicht das einzige Problem: "Jedes Wochenende ist hier auch alles vollgekotzt und es liegt ein Haufen Dreck herum", sagt eine 33-Jährige, die in einem der Büros arbeitet. Von Kondomen über Spaghetti bis hin zu Glasscherben sei schon alles vor ihrer Türe oder in ihrem Briefkasten gelegen. Das laufe nun schon seit etwa einem Jahr so. Betroffen sind offenbar noch weitere Liegenschaften.

Die Frau geht davon aus, dass es sich um Studenten handelt, die über das Wochenende im 80 Meter entfernten Elephant-Club feiern. So sieht es auch eine Frau, die im gegenüberliegenden Haus arbeitet: "Um zirka 20 Uhr treffen sich die Partygänger vor den Gebäuden, betrinken sich, vermüllen alles und gehen dann feiern", so die 23-Jährige. Sie würden gar nicht daran denken, ihren Abfall wegzuräumen. "So benimmt man sich nicht, das ist eine Frage der Erziehung", so die Frau verärgert.

"Sie sch... vor den Eingang"

Früher mussten die Angestellten der Büros morgens vor der Arbeit selbst alles aufräumen und sauber machen. Vor kurzem wurde nun im Haus gegenüber ein Hauswart engagiert. H. L.* ist über das Ausmaß der Verschmutzung empört: "Die Türen sind eigentlich immer vollgepinkelt und manchmal sch... sie sogar ins Gebüsch direkt neben dem Eingang", sagt er genervt. Es sei einfach nur eklig. "Jeden Montag brauche ich mindestens zwei volle Stunden, um den Dreck weg zu schaffen."

Doch was kann man dagegen tun? Mit den jungen Leuten habe er bereits gesprochen, jedoch ohne Erfolg. Auch die Angestellten in den betroffenen Gebäuden suchen nach Lösungen. Vor einigen Wochen installierten sie eine Kamera-Attrappe. Daneben ein Schild mit dem Aufdruck: "24 Stunden Video überwacht." Aber auch das habe keine Verbesserung gebracht.

Polizei kontrolliert das Gelände

Die Problematik ist auch bei der Polizei bekannt: "Es gab schon zwei Meldungen von Anwohnern", sagt Dionys Widmer, Sprecher der Stadtpolizei St. Gallen. In der Folge habe man das Gelände durch Quartierpolizisten kontrollieren lassen. "Dabei kam es jedoch zu keinen Auffälligkeiten", so Widmer. Man werde aber weiterhin ein Auge auf das betroffene Quartier haben.

*Name der Redaktion bekannt

(viv/juu)

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