Österreich

St. Pölten: Eltern mit Petition gegen Bauprojekt

Heute Redaktion
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Ein 8,5 Millionen Euro-Projekt in St. Pölten sorgt für Aufbruchsstimmung, indes auch für verstimmte Eltern. Denn: 2 Jahre lang sind über 50 Kinder von einer Baustelle belästigt.

Der Spatenstich für den Bau eines Wohnhauses (und in der Folge eines 8,5-Mio. Euro-Projektes) in der Goethestraße in St. Pölten sorgt für Freude und Frust. Denn auch ein Wohntrakt des Seniorenheims Stadtwald wird komplett saniert (fertig 2021) und der Eisberg Kindergarten wird größer in der Eichendorffstraße gebaut (fertig Anfang 2021).

Damit das Altenheim überhaupt saniert werden kann, müssen rund 30 Senioren für die Dauer der Arbeiten ins neue Wohnhaus (fertig Herbst 2019) übersiedeln. Davon ist der benachbarte und eng verzahnte Kindergarten betroffen.

Kinder belästigt

"Unsere Kinder sind fast zwei Jahre von der Baustelle sowie Lärm und Staub belästigt und der Garten des Hortes ist viel kleiner. Das ist für die Kleinen absolut keine gute Lösung", so eine Elternvertreterin. Bereits 30 Unterschriften (über 50 Kinder in den zwei Gruppen) wurden gesammelt.

Martin Koutny vom Magistrat St. Pölten dazu: "Die Kritik ist uns bekannt. Fakt ist, dass es trotz Baustelle einen Außenbereich geben wird, in dem die Kinder spielen können. Fest steht, dass sich die Situation für die Kindergartenkinder durch den Neubau des Kindergartens deutlich verbessern wird. Wir nehmen die Beschwerden der Eltern sehr ernst und gehen darauf ein. Es hat bereits eine Informationsveranstaltung gegeben und es wird noch weitere Gespräche geben."

"Nicht aufschiebbar"

Aus dem Rathaus heißt es weiter: "Die Sanierung des Wohntraktes des Seniorenwohnheimes muss sobald als möglich umgesetzt werden und verträgt keinen Aufschub mehr. Das neue Pflegesystem der Bezugspflege wurde personell im Seniorenwohnheim bereits umgesetzt, jetzt müssen auch die räumlichen Voraussetzungen geschaffen werden. Es wurden mehrere andere Möglichkeiten der zwischenzeitlichen Unterbringung der Senioren geprüft, beispielweise in Hotels, Containerwohnungen etc. Die Errichtung des Wohnhauses am gegenüberliegenden Grundstück hat sich als die einzig praktikable erwiesen und zwar, weil die Bewohner ihr gewohntes Umfeld nicht verlassen müssen (sie übersiedeln bloß über die Straße), sie können ihre Freunde im Pflegetrakt oder in der Dementenstation jederzeit besuchen und die Betreuung durch das Personal ist aufgrund der Nähe in optimaler Weise möglich."

Und zum Kindergarten: "Der Kindergarten Eisberg ist der älteste Kindergarten der Stadt und soll neu gebaut werden. Durch die Rochade mit dem Wohnhaus ergibt sich die Möglichkeit einen neuen, modernen 4-gruppigen Kindergarten in optimaler Lage in der Eichendorffstraße zu bauen. Das bedeutet eine deutliche Verbesserung für die Kinder und die Eltern. Die Stadt investiert hier immerhin rund 2,5 Mio. Euro! Baustellen auf Grundstücken von Kindergärten sind immer unangenehm, das ist bewusst, aber auch nicht zu vermeiden und hat es in St. Pölten schon des Öfteren gegeben."

Übrigens: Wenn die Senioren wieder im Trakt sind und die Kinder im neuen, viergruppigen (Ausbau bis 8 Gruppen möglich) sind wird sich entscheiden, wie das Haus weiter verwendet wird. "Entweder es bleibt, sofern Bedarf, ein betreutes Wohnheim oder es werden kleine Wohnungen. Singlewohnungen sind ohnedies sehr gefragt", so der Sprecher des Magistrates. (Lie)