Wirtschaft

Staat entgehen 2,5 Mrd. Euro durch Schwarzarbeit

Heute Redaktion
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Bild: DPA

Der Pfusch ist in Österreich nach wie vor weit verbreitet. Großer Verlierer dabei ist der Staat. Berechnungen der Johannes-Kepler-Universität Linz zufolge entgehen ihm 2013 durch Schwarzarbeit mehr als 2,5 Milliarden Euro an Steuereinnahmen und Sozialversicherungsgeldern.

Am meisten gepfuscht wird noch immer am Bau, danach kommt das Gastgewerbe und die Unterhaltungsbranche, zum Beispiel Musikbegleitung bei Hochzeiten. Ein Drittel der Schwarzarbeiter gilt als beschäftigungslos. Zwei Drittel verdienen sich mit der Schwarzarbeit etwas dazu, zahlen in ihrem regulären Job aber Steuern und Abgaben, so Friedrich Schneider, Professor für Volkswirtschaft an der Johannes Kepler Universität Linz.



Er beziffert deren Zahl mit 800.000 bis eine Millionen. Daher schade der Pfusch zwar dem Staat, nütze aber gleichzeitig vielen, sagt Schneider: "Die ganz große Masse profitiert davon, darum wird sie auch als Kavaliersdelikt betrachtet. Die Zeitung am Sonntag aus dem Ständer zu nehmen ohne zu bezahlen, lehnen viel mehr ab als 400, 500 Euro im Monat schwarz zu verdienen."



Absetzbarkeit gefordert

Acht Prozent des Bruttoinlandsprodukts macht der Pfusch aus. Alleine an Sozialabgaben und Steuern entgehen dem Staat 2,5 Milliarden Euro. Dabei gäbe es durchaus Möglichkeiten, die Schattenwirtschaft zu reduzieren. Schneider schlägt zum Beispiel vor, Handwerkerrechnungen von der Steuer absetzbar zu machen. Ein anderes Modell arbeitet mit der Mehrwertsteuer, die bei großen Vorhaben zurückerstattet wird. Das Ergebnis ist in beiden Fällen das gleiche: Es würde nicht mehr ohne Rechnung gearbeitet.



Der Volkswirt schlägt vor, höhere monatliche Zuverdienstgrenzen für Nebeneinkünfte einzurichten, wie es sie zum Beispiel in Deutschland gibt.

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