Österreich

2. Februar: Lichtermeer für verstorbene Ute Bock

Heute Redaktion
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Freitagfrüh verstarb Ute Bock, das offizielle Österreich, NGOs sowie Freunde und Weggefährten trauern. Die Stadt Wien würde Bock ein Ehrengrab einrichten, am 2. Februar findet ein Lichtermeer statt.

Die Anteilnahme am Tod von Ute Bock, Österreichs wohl bekannteste Flüchtlingshilferin, ist riesig. Neben Caritas, SOS Mitmischen und anderer NGOs drückten über Aussendungen, Facebook und Twitter auch Polit-Größen wie Bundespräsident Alexander Van der Bellen und sein Vorgänger Heinz Fischer – er hatte ihr 2012 das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich verliehen –, sowie Wiens Bürgermeister Michael Häupl und seine Stellvertreterin Maria Vassilakou ihre Trauer aus.

Am 2. Februar soll am Wiener Heldenplatz von 17 bis 19 Uhr ein Lichtermeer für die verstorbene "Ikone der Menschlichkeit" stattfinden. Innerhalb weniger Stunden sagten knapp 3.000 Menschen ihre Teilnahme zu.

Das Zentrum von Bocks Wirken für die Menschlichkeit war Wien, wo sie in der Zohmanngasse 28 (Favoriten) eine Zufluchtsstätte für junge Asylwerber betrieb. Hier soll ihre Arbeit fortgesetzt werden, wie Katja Teichert, Geschäftsführerin des Flüchtlingsprojekts Ute Bock, am Freitag betonte: "Jetzt, da sie nicht mehr bei uns ist, gilt es die Arbeit von Frau Bock fortzuführen. Jetzt erst recht sind wir alle gefordert!"

Stadt bietet Ehrengrab am Zentralfriedhof an

Die Initiatorin selbst wird in den nächsten Tagen ihre letzte Reise antreten. Diese wird sie möglicherweise auf den Wiener Zentralfriedhof führen, denn: Die Stadt Wien hat den Hinterbliebenen angeboten, ein Ehrengrab für die verstorbene einzurichten. "Die Entscheidung war nicht schwer und fiel schnell. Wir sind mit den Angehörigen in Kontakt. Wenn sie es wünschen, dann bekommt Frau Bock ein Ehrengrab der Stadt Wien. Aber natürlich obliegt diese Entscheidung alleine bei den Hinterbliebenen", so eine Sprecherin des zuständigen Kultur-Stadtrats Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ).

Ehrengräber sind Teil der Kulturgeschichte Wiens. Sie stellen eine hohe Auszeichnung dar, die die Stadt Wien über den Tod hinaus an Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zu vergeben hat. Die Vergabe von gewidmeten Gräbern fällt in die Kompetenz der MA 7-Kulturabteilung der Stadt Wien und in letzter Instanz der Bürgermeister. Die Stadt Wien sorgt für die bauliche und gärtnerische Obhut. Das Benützungsrecht ist auf Friedhofsdauer. Diese befinden sich ausschließlich nur am Wiener Zentralfriedhof.

Die heute rund 1.000 Ehrengräber befinden sich in den Ehrengräbergruppen und in anderen Gruppen als ehrenhalber gewidmete Gräber.



Familie lehnt Angebot ab

Und die Familie hat entschieden: "Die Hinterbliebenen haben sich für das Angebot sehr herzlich bedankt. Sie möchten aber aus Gründen der Privatheit auf das angebotene Ehrengrab der Stadt Wien verzichten", so eine Sprecherin des Kultur-Stadtrats am Freitagnachmittag.

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