Österreich

7,5 Mio. Euro Förderung für innovative Medienprojekte

Heute Redaktion
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7,5 Mio. Euro für innovative Medienprojekte: (v.l.n.r.: Stadtchef Michael Ludwig, die Generalsekretärin des Presseclub Concordia Daniela Kraus und Medienstadtrat Peter Hanke suche neue Ideen)
7,5 Mio. Euro für innovative Medienprojekte: (v.l.n.r.: Stadtchef Michael Ludwig, die Generalsekretärin des Presseclub Concordia Daniela Kraus und Medienstadtrat Peter Hanke suche neue Ideen)
Bild: Denise Auer

Um neue Wege im Journalismus zu fördern, schreibt die Stadt Wien nun einen Förder-Call aus. Gesucht werden qualitativ hochwertige und innovative neue Angebote.

Um dem Wandel und dem Nutzerverhalten in der Medien- und Journalismuswelt gerecht zu werden, will die Stadt nun verstärkt neue, passende Angebote unterstützen. Im Rahmen der "Wiener Medieninitiative" sucht die Stadt im Rahmen eines dreijährigen Förder-Calls nun innovative Projekte, die es bisher nicht gab und die neuen und etablierten Medien hilft, neue Formate zu entwickeln. Dafür stehen in Summe 7,5 Mio. Euro bereit.

"Journalismus trägt maßgeblich dazu bei, den demokratischen und aktuellen Diskurs in einer Stadt zu stärken und stellt somit einen Mehrwert für die Lebensqualität dar. Ziel ist es, mit unserem neuen Förderprogramm für innovative Medienangebote qualitativ hochwertigen Journalismus zu fördern. Auch der Wien-Bonus kommt dabei zu tragen, da es Wiener Projekte sein müssen bzw. der Hauptsitz der Medienunternehmen in Wien sein muss", erklärt Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ).

7,5 Mio. Euro für neue Medienprojekte

Über die Wirtschaftsagentur Wien werden über die nächsten drei Jahre insgesamt 7,5 Mio. Euro als Fördersumme zur Verfügung stehen, davon 2,5 Mio. Euro für das kommende Jahr. Gefördert wird auf zwei Schienen:

- Im Rahmen der Förderung "Medienstart" werden selbstständige Journalistinnen und Journalisten sowie Medienunternehmer mit weniger als zehn Angestellten unterstützt. Die maximale Fördersumme beträgt 10.000 Euro, die Förderquote liegt bei 75%.

- Beim Förderprogramm "Medienprojekt" greift die Stadt Medienunternehmen finanziell unter die Arme, die neue und bisher nichtexistierende Medienangebote mit hoher journalistischer Qualität realisieren. Einreichen können sowie bestehende Medienunternehmen (hier beträgt die Förderquote 45%) als auch Unternehmen, die sich in Gründung (Förderquote: 60%) befinden. Die Maximalfördersumme beträgt 100.000 Euro. Werden die Unternehmen von einer Frau geleitet, gibt es als Sonderbonus 5.000 Euro dazu.

Journalismus als wichtiger Beitrag zum Wirtschaftsstandort Wien

Derzeit gebe es in Österreich rund 3.500 Journalisten, davon arbeiteten mehr als in die Hälfte in Wien. "Das macht Wien zum dem Medienstandort Österreichs. Für die Stadt Wien ist es eine zentrale, wirtschaftspolitische Aufgabe, Anreize zu schaffen, die es Medienunternehmen ermöglichen, neue und nachhaltige Angebote zu realisieren. Darüber hinaus lebt der Wirtschaftsstandort besonders von Innovationen", ergänzt Medien- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ). Mit den Förderungen sollen im Mediensegment Kreativität und Pioniergeist begünstigen werden, insbesondere will die Stadt aber auch auf qualitätsvolle Arbeitsbedingungen für Journalistinnen und Journalisten Bezug nehmen.

Neues und konkreter "Business Case" als Eckpunkte

Das zu fördernde Projekt muss ein neues oder verbessertes mediales Angebot darstellen, das sich darüber hinaus durch journalistische Qualität auszeichnet. Außerdem muss ein konkreter "Business Case" dahinterstehen, d.h. die Darstellung wie künftig Gewinne erwirtschaftet werden sollen.

Durchgeführt werden die Förder-Calls durch die Wirtschaftsagentur Wien, die die ausgewählten Projekte auch evaluieren wird. Wenn nötig wird nach Ablauf der Initiative im Jahr 2022 nachgeschärft.

Jury entscheidet über Projekte und Qualität des Journalismus

Die Entscheidung, welche Projekte, Journalisten und Projekte gefördert werden, wird eine Jury aus renommierten Experten treffen. Stadtchef Ludwig betonte in diesem Zusammenhang, er werde sich hüten die Qualität des Journalismus zu beurteilen. "Da gibt es Personen, die weit besser dazu geeignet sind und der Eindruck der vermeintlich versuchten politischen Einflußnahme wird vermieden".

Teil der Jury wird auch Daniela Kraus sein, Generalsekretärin des Presseclub Concordia und Expertin für praxisorientierte Journalismus- und Medienforschung: "Es gibt in dieser Stadt viele junge Journalistinnen und Journalisten mit innovativen Ideen. Diese Förderung ermöglicht ihnen die Umsetzung neuer, zeitgemäßer Projekte. Das ist über die Branche hinaus wichtig, denn unabhängiger Journalismus leistet einen ganz wesentlichen Beitrag zu unserem demokratischen Zusammenleben."

Erster Call startet im November

Der erste Förder-Call soll im November 2019 starten, die Jurysitzung ist für April 2020 geplant, bis Mai sollen jene Journalisten und Unternehmen, die den Förderzuschlag bekommen haben, von der Entscheidung informiert werden.

Die Förderung, die ab November 2019 bei der Wirtschaftsagentur Wien beantragt werden kann, richtet sich an JournalistInnen, MedienmacherInnen und Verlagshäuser. Nicht antragsberechtigt sind u.a. öffentlich-rechtliche Gebietskörperschaften, Vereine oder Unternehmen, die überwiegend aus öffentlichen Mitteln finanziert werden.

Details zur "Wiener Medieninitiative" ab sofort online

Mehr Informationen zu Förderungen, Ablauf und Fristen hat die Wirtschaftsagentur Wien auf deren Webseite zusammengetragen. Die Richtlinien für diese Förderungen sind ab November online.