Wien

Stadt hält an kostenlosem PCR-Testangebot fest

Die Stimmen, die ein Ende der Gratistests fordern, mehren sich. Doch Wien will das Angebot beibehalten, die Stadt sieht darin "eine zentrale Tugend". 

Louis Kraft
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Trotz der zunehmenden Unkenrufe will Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am kostenlosen PCR-Testangebot festhalten. Diese sei in Zeiten der Epidemie einer der "zentralen Tugenden".
Trotz der zunehmenden Unkenrufe will Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am kostenlosen PCR-Testangebot festhalten. Diese sei in Zeiten der Epidemie einer der "zentralen Tugenden".
ROBERT JAEGER / APA / picturedesk.com

Bereits letzte Woche forderte der oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer (SPÖ) ein Überdenken der kostenlosen Covid19-PCR-Tests. Am Sonntag legte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) nach. Auch sie will über ein Ende der Gratis-Tests in Österreich diskutieren, wir haben berichtet. 

"Erkennen der Infektionen eine der zentralen Tugenden"

Anders sieht das aber die Stadt Wien. Im Gespräch mit Ö1 erklärte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) an der bestehenden Teststrategie festhalten zu wollen. "Das Testen und damit Erkennen der Infektionen ist in einer Epidemie eine der zentralen Tugenden. Wir erkennen die Epidemie, wir können Menschen, die in Quarantäne sind, nur freitesten, wenn wir sie auch testen können. Wir können 3-G am Arbeitsplatz nur realisieren, wenn man auch Testen kann", betonte der Stadtrat.

Gratis-Gurgeltests bleiben in Wien fix bis Ende März

In der derzeitigen Situation, will die Stadt daher nicht über ein vorzeitiges Ende der Gratis-Gurgeltests diskutieren. Bis Ende März würden die Gratis-Tests sicher bleiben, solange laufe nämlich die Finanzierungszusage des Bundes. Dennoch müsse man aber irgendwann auch über ein Ende des Testens nachdenken.

Hacker macht das vom Infektionsgeschehen abhängig: "Wenn die Infektionen ganz nach unten gehen oder die Epidemie vorbei ist, brauchen wir nicht jeden Tag Hunderttausende Tests in der Stadt. Aber die Epidemie ist noch nicht vorbei und ich fürchte, das wird auch einige Zeit noch so sein", mahnt der Stadtrat zur Vorsicht.

Freitesten billiger als Quarantäne

Zudem sei gerade das Freiesten auch finanziell ein wichtiger Punkt: "Es kostet uns die Quarantäne ein Vielfaches, weil man für jeden Tag Quarantäne die Lohnkosten refundieren muss. Kosten ist ein guter, wichtiger Aspekt, aber man kann sich nicht nur ein Häppchen herausnehmen, wo man gerade ein Organisationsproblem hat und den Rest vergisst man", hält Hacker fest. Derzeit würde sich rund ein Drittel (30 Prozent) aller Wiener mit positivem Testergebnis per Gurgeltest aus der Isolation freitesten, das entspricht 26.400 Fälle bei derzeit rund 88.000 Coronapositiven.

Stadt setzt weiter auf vorsichtigeren Wiener Sonderweg

Damit geht Wien auch beim Testen einen vorsichtigeren Weg als der Bund und andere Bundesländer. Wie berichtet, plant Stadtchef Michael Ludwig (SPÖ) trotz der wohl bevorstehenden weiteren Lockerungen seitens des Bundes, weiterhin den "Wiener Weg" gehen zu wollen. So will sich Ludwig bei dem kommenden Treffen von Bundesregierung und den Landeshauptleuten für eine Beibehaltung der 2G-Regel (geimpft oder genesen) in der Gastro aussprechen.

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